By Pedro | Published | Ein Kommentar
In der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit hatte Dietkirchens Torjäger Maximilian Zuckrigl für den späten Ausgleich per Kopfball gesorgt (90.+4) und mit dem 1:1 die Verlängerung erzwungen, in der keine Tore fielen. Die Bornheimer standen nach dem Führungstreffer von Joel Tewelde durch einen abgefälschten Distanzschuss (59.) kurz vor dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte und mussten die Verlängerung ersatzgeschwächt spielen, da mit Joel und Teklu Tewelde sowie Mohamedelamin Camara die besten Offensivleute schon ausgewechselt waren. Zuvor hatte es vor der stimmungsvollen Kulisse mit lautstarker Unterstützung für beide Vereine ein Nervenspiel mit wenigen Torchancen gegeben.
Einige Male mussten die Fangruppen vom Stadionsprecher dazu aufgefordert werden, das vom Verband nicht gern gesehene Abbrennen von Feuerwerkskörpern zu unterlassen. Insbesondere nach dem Bornheimer Führungstreffer brannte etwas mehr Rauch gen Himmel, sodass Schiedsrichter Steffen Rabe zur Bornheimer Bank lief und darum bat, einen Vereinsvertreter zu den euphorischen Anhängern zu schicken, um diese wieder zu beruhigen. Die hatten die Hessenliga bis zur vierten Minute der Nachspielzeit auch dicht vor Augen. Der Ausgleich der sich mit allen Mitteln gegen den Abstieg wehrenden Hessenligisten hatte sich in der Schlussphase der regulären Spielzeit aber abgezeichnet.
Kurz vor dem 1:1 hatte Zuckrigl bereits den Pfosten getroffen. Da befand sich längst TuS-Torhüter Raphael Laux im Bornheimer Sechzehner, musste dann aber schnell zurück eilen und hatte Glück, dass Raphael Gure aus der Ferne über das leere Tor schoss. Auch im Elfmeterschießen lag Bornheim vorne. In der anbrechenden Dunkelheit parierte zunächst Torhüter Gianluca Colombo gegen Zuckrigl. Dann aber schoss Bornheims Nick Wehrheim über den Kasten und Laux parierte gegen Sylver Kadrijaj. Am Ende verwandelte TuS-Keeper Laux und parierte gegen Ben Schwarz und der Bornheimer Aufstiegstraum war geplatzt. Minutenlang verharrten dann Bornheims Trainer Sascha Volk und seine Spieler vor den eigenen Anhängern in Schockstarre, sie konnten es einfach nicht fassen. Dietkirchen hat hingegen auch im vierten Jahr der Hessenliga-Zugehörigkeit den Kopf aus der Schlinge gezogen und ist nun nach dem Abstieg des Lokalrivalen Rot-Weiß Hadamar die Nummer eins im Kreis Limburg-Weilburg.
Verständlich, dass nach diesem dramatischen Ausgang weder von Dietkirchens Trainer Steffen Moritz noch von seinem Bornheimer Pendant Sascha Volk die üblichen Statements einzufangen waren. Beide waren emotional zu aufgewühlt: Moritz vor Freude und Erleichterung, Volk vor Enttäuschung und Trauer. Gegenüber dem Bornheimer Moderator Tuncay Danis äußerte sich Volk dann zum emotionalen Finalausgang: „Man wünscht sich natürlich, dass so eine tolle Saison auch gekrönt wird und man dann feiern kann. Und wenn es am Ende nicht klappt, tut es brutal weh. Dann bringt es auch nicht viel zu hören, dass man gut gespielt hat, wenn man es doch nicht schafft. Das ist schon hart und sitzt jetzt bei jedem einzelnen tief.“
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Den letzten entscheidenden Elfmeter im Elfmeterschießen hat Ben Schwarz verschossen und nicht Bela Schuster. 🙂