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Bad Vilbel: Bitterer zweiter Abstieg in Folge

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Bittere Stunden für den Traditionsverein FV Bad Vilbel. Nach dem Abstieg aus der Hessenliga im letzten Jahr muss der Verein vom Niddasportfeld nun auch die Verbandsliga Süd verlassen. Durch die 0:2-Niederlage im Rückspiel des Halbfinales der Relegation beim SV Rot-Weiß Walldorf II ist der zweite Abstieg in Folge perfekt. In der kommenden Saison gehen die Quellenstädter in der Gruppenliga Frankfurt West an den Start.

Walldorfs Trainer Ercan Dursun (Mitte) hofft weiter auf den Aufstieg in die Verbandsliga Süd, aus der Roland Stipp (im Hintergrund) mit dem FV Bad Vilbel absteigen muss. Foto: Mithat Gürser.  

Rot-Weiß Walldorf II – FV Bad Vilbel 2:0 (1:0)

Seit 1987, als der FV erstmals aus der damaligen Bezirksoberliga Frankfurt West in die seinerzeit noch viertklassige Landesliga Süd aufstieg, bewegten sich die Grün-Weißen in diesem langen Zeitraum von 36 Jahren entweder auf Verbandsliga- oder Hessenliga-Niveau. In der nächsten Saison kommen die Gegner dann nur noch aus dem eigenen Kreis Friedberg, sowie aus den Nachbarkreisen Frankfurt und Hochtaunus an das Niddasportfeld. Der knappe Vorsprung aus dem 2:1 im Hinspiel drei Tage zuvor reichte nicht bei der Walldorfer Reserve, um das Relegations-Finale am Mittwoch in Nieder-Eschbach zu erreichen. Bitter war der umjubelte Treffer zum 2:0 für die Gastgeber in der vierten Minute der Nachspielzeit durch Ilias Benazza, weil Bad Vilbel bei Temperaturen über 30 Grad auf dem Kunstrasenplatz mit einem Mann weniger kurz vor der Verlängerung stand.

Walldorf II war durch den gerade erst eingewechselten Michael Mönke nach 20 Minuten in Führung gegangen und hatte damit das Hinspielergebnis ausgeglichen. Wie schon in den letzten Partien musste Trainer Roland Stipp Spieler aus der Zweiten Mannschaft (Kreisliga A) nominieren, um die Ersatzbank voll zu bekommen. Denn neben acht verletzten Stammspielern kamen diesmal noch Jonas Grüter und Philipp Schaal (beide im Hinspiel verletzt) und Niklas Kraus (Urlaub) auf die Ausfallliste hinzu. Mit dem ehemaligen Nieder-Erlenbacher Julian Kinzelmann begann ein Akteur aus der Reserve neben zehn verbliebenen Spielern der Ersten Mannschaft von Beginn an. Die Vilbeler Elf gab bei dieser Hitze wirklich alles und beschwor natürlich mit Torjäger Flakron Thaci die eine oder andere gute Schussposition heraus. Doch der Goalgetter traf in diesem entscheidenden Spiel nicht und musste in der 90. Minute verletzt passen.

Kurz vor der Verlängerung der Knockout durch Benazza

In Unterzahl – nach Gelb-Rot gegen Masahito Morishima (57.) – hatte der FV aufopferungsvoll den übergreifenden Gleichstand verteidigt und war kurz davor, sich in die Verlängerung zu retten. Von der Bank aus konnte der Coach nur noch drei A-Liga-Akteure bringen, die sich mit viel Herzblut dem Kampf anschlossen. Doch statt Verlängerung kam der späte Knockout durch Benazza und somit war der erste Verbandsliga-Abstieg der Vereinshistorie amtlich. „Spielausschuss-Chef Jan Werner und ich haben fast Tag und Nacht alles getan, was in unserer Macht stand. Und auch wenn wir den Abstieg nicht verhindern konnten, haben wir es doch geschafft, dass der Verein in den letzten Wochen deutlich enger zusammengerückt ist“, äußerte sich Stipp einen Tag nach dem Abstieg. Die Unterstützung aus der Zweiten und der A2 bezeichnete der Coach als „großartig.“

Knackpunkt für die schlechte Runde sei indes die Zeit nach der Winterpause gewesen, als noch unter der Regie des langjährigen Trainers Amir Mustafic, aber auch nach dem Trainerwechsel zu Stipp im März, viele Spieler sich zu sehr mit Wechseln zu anderen Vereinen beschäftigt und dann teilweise wie gelähmt gespielt hätten. In dieser Phase habe man dann knappe Niederlagen wie gegen Meister 1960 Hanau (1:2) und Germania Ober-Roden (2:3) nicht weggesteckt und schließlich beim wohl entscheidenden Spiel in Rodgau (1:3) völlig versagt. Stipp, der wie Werner dem Verein auch in der Gruppenliga zur Verfügung steht, blickte schon einmal auf die neue Runde voraus: „Wir verlieren zwar einige gestandene Spieler in die Hessenliga oder zu einem besser situierten Verein, haben aber doch ein gutes Gerüst der Mannschaft weiter am Start. Und wir haben einige vielversprechende und blutjunge Zugänge, auf die wir uns sehr freuen.“

Schiedsrichter: Felix Krauser (Eddersheim). Zuschauer: 450.

Tore: 1:0 Michael Mönke (20.), 2:0 Ilias Benazza (90./+4).

Kickers Obertshausen – FC Neu-Anspach 1:2 (0:2)

Im anderen Halbfinale schnupperte Neu-Anspach nach dem 0:3 im Hinspiel an der Aufholjagd und lag zur Pause mit 2:0 in Führung. Durch den Gegentreffer Mitte der zweiten Hälfte musste sich das Team von Trainer Salvatore Cirrincione letztlich mit diesem wertlosen Sieg begnügen.

Tore: 0:1, 0:2 Julian Marc Paul (35./42.), 1:2 Mathieu Folschweiller (63.).

Finale um den Aufstieg in die Verbandsliga Süd: 

Rot-Weiß Walldorf II – Kickers Obertshausen (Mittwoch, 19 Uhr in Nieder-Eschbach)

Obertshausen bestreitet damit am Mittwoch (19 Uhr) in Nieder-Eschbach das Finale gegen Rot-Weiß Walldorf II. Steigt die SG Bornheim/Grün-Weiß zeitgleich in die Hessenliga auf, gehen beide Finalisten in die Verbandsliga Süd. Steigt Bornheim nicht auf, steigt nur der Sieger des Duells Walldorf II – Obertshausen auf.

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