By Pedro | Published | Keine Kommentare
Waren am Samstag bei der Meisterfeier noch 550 Zuschauer an die Woogwiese gekommen, so kamen unter der Woche an einem Dienstag nicht mal mehr ein Zehntel der Klientel. Klar, es war bereits alles entschieden und es gab auch kein Rahmenprogramm.
Die von beiden Seiten mit offenem Visier und ohne taktische Zwänge geführte Partie schien zu Beginn in die zu erwartende Richtung zu gehen. Tempo spielte sich mit seinem sauberen Passspiel nach vorne und erzielte durch Stevan Lukovic die Führung (5.). Kurz danach köpfte Bojan Miljus eine Flanke von Borislav Pilipovic zum 2:0 ein (11.). Doch die Hausherren spürten nun die Nachwirkungen der Meisterfeier, die bis in die späten Morgenstunden dauerte. Die Kräfte ließen nach und man wirkte unkonzentriert. Dies nutzte Robert Wainer zum Anschlusstreffer der Niederräder (18.). Durch ein Eigentor von Nikola Radakovic, der zuvor von Keeper Veselko Pejakovic angeschossen wurde, stand es plötzlich 2:2 (22.). Und der überragende Union-Routinier Emir Drino setzte noch mit einem Weitschuss einen drauf und die Gäste führten mit 3:2 (30.).
Sollte es hier tatsächlich die erste Tempo-Niederlage geben? Die Hausherren wollten das unbedingt verhindern und trafen zunächst durch Bojan Miljus die Latte. Dann glich Nikola Radakovic kurz vor der Pause mit einem Volleyschuss aus (43.). Es war ein typischer Sommerkick zum Saisonende und so setzte sich das Geschehen nach der Pause nahtlos fort. Zunächst erhielt aber Tempo-Trainer Vladimir Matijevic wegen Reklamationen die Gelb-Rote Karte und musste hinter die Barriere (57.). Dann legte der Meister wieder einen Gang zu und ging durch Goran Grijak mit einem Schuss ins lange Eck in Führung (58.). Ein direkter Freistoß von Pilipovic brachte das 5:3 (62.). Doch die Gäste hatten vor allem in Person von Emir Drino etwas zuzusetzen. Erst verkürzte er aus der Distanz (73.), dann erhielt der Niederräder Lasse Schlappkohl wegen wiederholten Foulspiels eine Zeitstrafe (74.). In Unterzahl gelang Drino dennoch das 5:5 (82.).
Was dann in der Nachspielzeit unter diffusem Flutlicht passierte, hatten die aufopferungsvoll kämpfenden Unioner nicht verdient. Eine letzte Flanke segelte in den Strafraum und Miljus war zur Stelle und besorgte den Endstand zum 6:5 (90./+4). Tempo-Coach Denis Milanovic meinte nach dem furiosen Kick: „Fünf Gegentore sind für uns nicht akzeptabel, aber man hat den Spielern die Feier am Wochenende gegen Concordia angemerkt. Wir hatten dennoch ganz viele Chancen. Union Niederrad hat nur ein Tor rausgespielt, alle anderen waren unseren Abwehrfehlern geschuldet. Wir wollen ungeschlagen bleiben. Wenn wir komplett sind, wird uns in dieser Klasse kein Gegner schlagen.“ Union Niederrads Trainer Hicham Faqir meinte hingegen nach dem Abpfiff konsterniert: „So ist Fußball. Das ist etwas ärgerlich, aber normalerweise sagt ja keiner was, wenn Du gegen den Ersten verlierst. Die Jungs haben alles gegeben, aber uns wurde am Ende das Unentschieden geklaut. Bei uns ging es ja um nichts, da wir nicht absteigen werden. Wir gehen aber erhobenen Hauptes vom Platz.“
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