By Pedro | Published | Keine Kommentare
Auf dem großen Rasenplatz spielte dem Spitzenreiter die frühe Führung nach 90 Sekunden in die Karten. Nach einem langen Ball auf Mete Nakipoglu war die Abwehr der Grün-Weißen nicht im Bilde und so schob der Offensivmann den Ball an SVH-Torhüter Marc Tomczyk vorbei zum 1:0 (2.). Die ersten zwölf Minuten kamen die Gäste nicht über die Mittellinie, man hatte genug mit dem Verteidigen der schnellen heimischen Angriffe zu tun. Dann aber wurde der Gast besser und kam zu einigen Möglichkeiten. Den Schuss von Yassir Achati wehrte TSKV-Torhüter Vasile Crivoveazii ab, im Nachsetzen schoss Marcus Kreckel den Torwart an (16.). Auf der anderen Seite hielt der in der Vorwoche noch patzende Keeper Tomczyk mit guten Reflexen gegen Ali Üzer und Emre Kadimli im Spiel. Dann eroberte sich der Heddernheimer Stürmer Oliver Solarz den Ball und zog dynamisch auf das Tor zu, konnte aber im Abschluss zu wenig Druck hinter den Ball bekommen (24.). Ozan Keskin erhöhte dann flach auf 2:0 (31.), aber im Gegenzug verursachte Eren Kadimli mit einem Foulspiel an Kreckel einen Elfmeter.
Aus Sicht der Hausherren eine fragwürdige Entscheidung, mit der daraus folgenden Roten Karte fühlte man sich gar doppelt bestraft (33.). SVH-Kapitän Philipp Siegel verwandelte auch diesen Elfmeter mit gewohnter Ruhe zum 2:1 (34.). Die knapp über 150 Zuschauer sahen dann eine Gästelf, die zu wenig aus ihrer numerischen Überlegenheit machte. Der zweite Abschnitt begann etwas verspätet, da der Schiedsrichter seinen Kugelschreiber verloren hatte und sich am Verkaufsstand einen anderen ausleihen musste. Ein Handspiel an der Mittellinie von Benjamin Mettlach ahndete der Referee mit der Zeitstrafe gegen den Heddernheimer Benjamin Mettlach (53.), sodass die Kontrahenten für zehn Minuten wieder mit der gleichen Anzahl an Spielern agierten. Als Mettlach zurück auf das Feld kam, vier Minuten später aber gegen Felix Bürmann ausgewechselt wurde, war der SV 07 wieder in Überzahl und hätte mit einem der berüchtigten Freistöße von Siegel ausgleichen können, aber Crivoveazii holte den Ball aus dem Winkel (67.). Im Gegenzug feuerte Emre Kadimli ein Geschoss aus 40 Metern Entfernung ab und der Ball senkte sich bei Tomczyk ins Tornetz – 3:1 (69.).
Einen weiteren Siegel-Freistoß entschärfte der Schlussmann Türkgücüs (72.), auf der anderen Seite vergab Keskin das mögliche 4:1 (78.). TSKV-Trainer Mehmet Tunay Somun hatte ein „sehr enges Spiel“ gesehen: „Wir haben zwar 2:0 geführt, aber dann war die Situation mit dem Elfmeter und der Roten Karte, die zum 2:1 führte. Dann waren wir 60 Minuten in Unterzahl, bei dem Platz und der Witterung war das nicht so einfach. Das war eine neue Situation für uns, das hat den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. So wurde es kein Selbstläufer zumal wir schon vorher einige Unsicherheiten hatten. Heddernheim hat versucht nach vorne zu spielen um den Ausgleich zu schaffen, wobei wir das gut gemacht haben. Außer den beiden Freistößen haben wir nicht viel zugelassen. Der Sieg geht mit zehn Mann auch dank des Geniestreichs von Emre Kadimli in Ordnung.“ SVH-Trainer Andreas Berggold, der seine Vereinbarung mit dem Verein um ein Jahr verlängert hat und damit in seine neunte Saison geht, sprach von einem „denkbar schlechten Start gleich nach eineinhalb Minuten lagen wir zurück durch eine Unstimmigkeit zwischen Torwart und Abwehrspielern. Danach hatten wir die Riesenchance mit Solarz, der allein auf das Tor zuläuft. Wir waren nicht die schlechtere Mannschaft, aber nicht konsequent genug im Verteidigen. Türkgücü ist eine spielstarke Mannschaft, aber einen Punkt hätten wir mitnehmen können. Die Überzahl können wir normalerweise besser ausspielen, aber auf diesem bescheidenen Geläuf macht es normalerweise keinen Unterschied, wenn Du ein Mann mehr bist. Man kann hier keinen Ball zirkulieren lassen, sondern es geht mit dem zweiten und dritten Ball nach vorne.“
Während der Aufstiegsaspirant Türkgücü sich nächsten Sonntag auf einen heißen Tanz bei Union Niederrad gefasst macht, erwartet der SV 07 Heddernheim den jetzt stark abstiegsgefährdeten TuS Makkabi (15 Uhr). „Wir wollen den achten Platz verteidigen und mit aller Macht weiter punkten. Das sind wir allen Mannschaften schuldig, für die es noch um etwas geht. Makkabi kämpft ums Überleben und hat sich nochmal im Sturm verstärkt. Da müssen wir das Momentum auf unsere Seite ziehen“, blickte Berggold voraus.
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