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Union-Sieg im Zeichen von Mo Azeggaghe

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Wiederaufsteiger SV Griesheim Tarik erlitt gegen Union Niederrad die erste Heimniederlage. Beim 1:2 (0:1) unter widrigen äußeren Bedingungen haderten die Platzherren vor allem mit dem Schiedsrichter. Die Gäste hingegen freuten sich über Matchwinner Mohamed Azeggaghe, der direkt aus der Uniklinik Gießen zum Spiel kam und danach wieder zu seinem schwer kranken Kind fuhr.

Union Niederrad bei einem Spielerkreis. Foto: Archiv Mithat Gürser.

SV Griesheim Tarik – Union Niederrad 1:2 (0:1)

Nach dem 4:2-Derbysieg in Griesheim wollte Tarik unbedingt nachlegen, jedoch erschwerten die Witterungsverhältnisse mit Starkregen und Gewitter das Aufwärmen der Teams. „Die Vorbereitung zum Spiel war schwierig, weil wir aktuell viele Verletzte haben und berufsbedingt einige nicht da waren“, sagte Sportdirektor Hamza Azaoum. Mit 13 Spielern im Kader ging man in die Partie, personell war Griesheim Tarik aber sehr dünn besetzt. „Ich fand, dass wir trotzdem die bessere Mannschaft waren. Wir haben einige hundertprozentige Chancen liegen lassen. Wenn wir die Dinger aus fünf Metern nicht rein machen, dann wird es irgendwann mit dem Spielverlauf sehr schwierig“, berichtete Azaoum. Ab der 30. Minute, eigentlich von Anfang an, habe der Schiedsrichter „angefangen, irgendwelche Sachen zu pfeifen.“ Vor der Situation zum Elfmeter der Niederräder habe sich eine kuriose Szene ereignet. Ein Auswechselspieler der Gastgeber habe beim Warmmachen hinter dem Tor den Ball aus dem Toraus wieder ins Feld befördert. Der Schiedsrichter gab ihm Gelb, da er meinte, der Ball sei noch im Feld gewesen und in diesem Fall regelgerecht Freistoß für Niederrad von der Stelle, wo der Ball berührt wurde.

„Nach der Freistoßflanke lässt sich ein Union-Spieler fallen, das war niemals ein Elfmeter. Wir beschweren uns, dann stellt er zwei Spieler mit Zeitstrafen vom Platz. Das war sehr fragwürdig“, berichtete Azaoum. Nach den zwei Hinausstellungen (45.+2) verwandelte Mohammed Azeggaghe den fälligen Foulelfmeter zur Niederräder Führung (45./+3). „So eine Verarschung habe ich im Fußball noch nie gesehen. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so pfeift. Ich bin schon lange dabei, der war schon voreingenommen und hat alles gegen uns gepfiffen. Einen Elfmeter an Ahmet Keser nicht gegeben, Freistöße nicht gegeben, das war unterste Schublade. Wir möchten so einen Schiedsrichter nie wieder bei uns haben. Das werden wir natürlich auch melden. Das ist klar, dass Schiedsrichter mal einen schlechten Tag haben können, aber mit Absicht so zu pfeifen, das war sehr einseitig“, beschwerte sich der Tarik-Funktionär.

Ilias Otmani verkürzt auf 1:2, zu mehr reicht es für Tarik nicht

Nach dem Seitenwechsel nutzten die Gäste die zweifache temporäre Überzahl aus und kamen zum 2:0 wiederum durch Azeggaghes Kopfball (46.). „Danach haben wir das Spiel in die Hand genommen, haben auch in Unterzahl das Spiel nach vorne getrieben, sind nicht hinten geblieben.“ So verkürzte Ilias Otmani auf 1:2 (71.), Tarik traf noch Pfosten und Latte und vergab weitere Chancen. „Es hat einfach nicht sein sollen. Immer wenn wir auf einen Freistoß hofften, hat er immer weiter spielen lassen, es war sehr schwierig. Wir haben ein Spiel verloren, waren aber nicht schlechter als der Gegner. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen“, resümierte Azaoum. Am Sonntag kommt es dann zum Aufsteigerduell gegen den Meister aus der A-Klasse Südost, Germania 94 (15 Uhr). Auf Seiten der Union Niederrad war Fußball die letzten Tage Nebensache, der Nichtantritt bei Türkgücü aufgrund der delikaten Situation von Azeggaghes Kind drückte auf das Gemüt.

Aufmunternde Videos vom FC Croatia und FC Heisenrath Goldstein ermutigten den Spieler, das Krankenhaus zu verlassen, um auf andere Gedanken zu kommen und seinem Team mit zwei Toren zu helfen. „Der Sieg stand im Zeichen von Mo, dessen Kind noch lebt und auf der Intensivstation kämpft. Die Jungs haben die letzten Tage mit ihm verbracht, so waren wir voller Emotionen. Tarik war aber trotzdem stark, uns fehlten drei Stützen“, sagte Union-Vorsitzender Khalid Lamjahed. „Solche Geschichten schreibt wirklich nur der Fußball, aufgrund der Gesten sah Mo es als Pflicht an, zu kommen. Er hat ein super Spiel hingelegt“, sagte Lamjahed. Am Sonntag erwartet die Union Niederrad die Gäste vom TuS Makkabi (15 Uhr).

Schiedsrichter: Keine Angaben. Zuschauer: 40.

Tore: 0:1, 0:2 Mohamed Azeggaghe (45./+3, Foulelfmeter/46.), 1:2 Ilias Otmani (71.).

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