By Pedro | Published | Keine Kommentare
17 Zugänge und 19 Abgänge bedeuten nichts anderes, als dass sich das Gerüst der Mannschaft fast komplett verändert hat. Dazu vollzog der Verein einen neuerlichen internen Trainertausch und hievte U17-Trainer Benjamin Löbert für den aus familiären Gründen ausgeschiedenen Jonel Goncalves wieder ins Traineramt.
Löbert hatte schon in der Rückrunde der Saison 2021/22 übernommen und hatte seinerzeit den Klassenerhalt geschafft. Die erneute Ernennung zum Chefcoach begreift Löbert als Möglichkeit, aus der Rolle des klassischen Jugendtrainers auszubrechen und auch im Seniorenbereich Akzente zu setzen. Bei den Abgängen schmerzen vor allem jene von jungen entwicklungsfähigen Stammspielern wie Kani Yildirimoglu (FC Bayern Alzenau), Justin Barry (Spvgg. Neu-Isenburg) und Artjom Belavskis (Hassia Bingen). Die Zugänge fangen aber den Qualitätsverlust auch in der Masse wieder auf. So fand nach sechs Jahren Varol Akgöz, der Torjäger aus erfolgreichen Hessenliga-Zeiten, den Weg zu den „Roten“ zurück.
Ein zweiter torgefährlicher Offensivakteur wurde in Maziar Namavizadeh gefunden, der jedoch noch an alten Verletzungen laboriert. Zudem kam mit in Christos Stoilas (Spvgg. Neu-Isenburg) ein weiterer erfahrener Mann. Neben drei Spielern aus der eigenen U19 kommen die übrigen Neuzugänge überwiegend au der Gruppen- oder Kreisoberliga. „Das war die aufwendigste Kaderplanung meiner Karriere“, sagt der neue Sportliche Leiter Marcus Hegedüsch, der in der Amtszeit des kürzlich verstorbenen Präsidenten Ottmar Klauß schon einmal am Brentanobad wirkte. „Diesen Umbruch zu vollziehen, ist eine große Herausforderung“, ergänzt der Funktionär. Löbert und sein Trainerteam nutzten die vielen Testspiele, um die Mannschaft mit den vielen Neuzugängen einzuspielen, damit die Automatismen greifen. In den Partien gewann man den Eindruck, dass sich die Qualität sogar etwas erhöht haben könnte. Der Vorstand um den Ersten Vorsitzenden Jürgen Strödter setzt großes Vertrauen in den Trainer, der mit seiner kommunikativen Art viele Sympathiepunkte sammelt.
Einzige Konstante der letzten Jahre ist Kapitän Patrick Gürser, der außer während seiner College-Zeit in den USA vor zehn Jahren immer bei Rot-Weiss spielte. Er gilt als Integrationsfigur in einem mitunter schwierigen Vereinsumfeld, dessen Funktionäre nicht immer einer Meinung sind. Für Rot-Weiss, das seit der Mitnutzung der Sportanlage durch die Frauenabteilung von Eintracht Frankfurt seine Heimspiele nur noch auf dem Kunstrasen austragen darf, geht es in der kommenden Saison darum, stabiler aufzutreten als im Vorjahr. Auch in der sechsten Saison nach dem Abstieg aus der Hessenliga ist ein Aufstiegsplatz komplett unrealistisch, denn dafür ist die Konkurrenz zu stark. So benennt Hegedüsch neben Rot-Weiß Darmstadt noch die finanzkräftigen Aufsteiger DJK Sportfreunde Bad Homburg, SV Pars Neu-Isenburg und 1. FCA Darmstadt als Favoriten. „Einen einstelligen Tabellenplatz und Konstanz rein bekommen“, wünscht sich der Sportliche Leiter für das eigene Team. Wenn die Saison optimal läuft, könnte sich Rot-Weiss im Endklassement zwischen Platz 5 und 8 bewegen.
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