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Dank Thaci fährt Vilbel mit Vorsprung nach Walldorf

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Verbandsligist FV Bad Vilbel setzt alles daran, in der Relegation den zweiten Abstieg in Folge abzuwenden. Am Donnerstagabend kamen die Grün-Weißen vor einer stattlichen Kulisse am Niddasportfeld im Hinspiel des Halbfinales gegen den SV Rot-Weiß Walldorf II zu einem 2:1 (0:0). Durch diesen Heimsieg fahren die Vilbeler nun am kommenden Sonntag mit einem Vorsprung zum Rückspiel beim Darmstädter Gruppenliga-Vizemeister. Ein Remis langt, um sich für das Finalspiel am kommenden Mittwoch auf neutralem Platz im Frankfurter Stadtteil Nieder-Eschbach zu qualifizieren. 

 

Dominik Emmel stellt sich hier einem Gegenspieler der Walldorfer Reserve vor deren Fanblock entgegen. Foto: Mithat Gürser.  

FV Bad Vilbel – SV Rot-Weiß Walldorf II 2:1 (0:0)

Letzte Saison spielte der FV noch gegen die Erste Mannschaft der Walldorfer in der Hessenliga. Jetzt geht es darum, die Zweitvertretung des Hessenligisten in zwei Spielen auszuschalten, um die Verbandsliga Süd doch noch zu halten. Bemerkenswert war die Kulisse, denn so viele Zuschauer hatte man am sonst meist spärlich besetzten Niddasportfeld auch in den letzten Hessenliga-Jahren nicht empfangen. Einer der es wissen musste, nämlich Pressesprecher Alexander Juli, bestätigte den Gedanken: „Es muss 2015 im Hessen-Pokal gegen den KSV Hessen Kassel gewesen sein, als rund 500 Zuschauer gekommen waren.“

Diesmal füllten den Platz nicht nur heimische Zuschauer, sondern auch viele neutrale Besucher, die zuvor beim 5:0 der SG Bornheim gegen Viktoria Bronnzell in der Hessenliga-Relegation waren und die späte Anstoßzeit in Bad Vilbel (19 Uhr) für einen „Doppler“ nutzten. Aber auch die Walldorfer Gäste hatten erstaunlich viele Anhänger mitgebracht. Relegation zieht und so durften die exakt 453 erschienenen Fußball-Freunde einer spannenden Begegnung beiwohnen. Bei den Gastgebern hatte sich die Personallage im Vergleich zum letzten Ligaspiel gegen Bornheim (0:1) leicht entspannt, dennoch lief mit dem 20-jährigen Benedikt Macker ein Akteur aus der in der A-Liga spielenden Zweiten Mannschaft von Beginn auf. Die sehr enge Partie offenbarte vor allem den Kampfgeist der Vilbeler Truppe. Sie warfen sich in jeden Zweikampf und gaben keinen Ball vor der Seitenlinie verloren. Die technisch etwas versierteren Gäste machten die Räume vor den Augen des langjährigen Vilbeler Trainers Amir Mustafic, der sich in den gut besetzten Walldorfer Fanblock „eingeschlichen“ hatte, aber voll mit seinem Ex-Team mitging, geschickt eng, sodass es im ersten Abschnitt keine glasklaren Torchancen zu verzeichnen gab.

Gästetreffer aus Abseitsposition?

Leider aber Verletzungen auf Seiten der Hausherren, die Denis Hadzimusic nach einem harten Zweikampf als Ausfall zu beklagen hatten und dafür den reaktivierten Routinier Jonas Grüter brachten. Kurz vor der Pause erlitt auch Philipp Schaal eine Kopfverletzung, konnte aber dann doch noch bis Minute 70 mit einem Kopfverband weiter spielen. In Führung ging Walldorf II dann wenige Minuten nach dem Seitenwechsel und dieser Treffer war umstritten. Ein Heber des zum Kader der Ersten Mannschaft zählenden Ilias Benazza war auf dem Weg ins Vilbeler Tor, es vollendete aber Can Karakas per Kopf aus stark abseitsverdächtiger Position. Die nachfolgenden Reklamationen von FV-Trainer Roland Stipp beim Schiedsrichter brachten nichts ein, das Tor zählte (51.). Doch nun ging ein Ruck durch das Vilbeler Team. Ganz wichtig war die Präsenz von Torjäger Flakron Thaci, der nur sechs Minuten später aus halbrechter Position kommend zum 1:1 einschoss (57.). Bad Vilbel erhöhte nun den Druck und belagerte das Tor von RWW-Keeper Jannik Treber, der Chancen der Gastgeber durch Niklas Kraus, Masahito Morishima und Thaci vereitelte.

Als die Nachspielzeit gerade angebrochen war, lief Kraus noch einmal auf das Walldorfer Gehäuse zu, legte auf zu Thaci, der den Ball in seiner eigenen Art flach ins Tor versenkte (90./+1). Groß war der Jubel bei den Wetterauern, verbessert dieses Tor die Ausgangsposition für das Rückspiel doch wesentlich. Einige bange Minuten waren aber noch zu überstehen, denn die Gäste drängten noch auf den Ausgleich, der in einer brenzligen Situation im Strafraum fast noch gefallen wäre. Bad Vilbels Trainer Roland Stipp war nach dem Spiel erleichtert: „Nach dem Rückstand war das eine gute kämpferische Leistung. Ansonsten war es wie erwartet ein sehr schweres Spiel. Durch die vielen Umstellungen war es schwer, rein zu kommen. Die Jungs haben ihr Herz in beide Hände genommen und es am Ende gewonnen. Das zählt und es ist trotzdem nur ein kleiner Schritt.“ Die Ausgangsposition für das Rückspiel ist jetzt natürlich besser als vor dem Hinspiel. „Wir haben heute etwas gelernt über den Gegner. Unser Plan dort wird nicht sein, den Vorsprung zu verteidigen, sondern das Spiel zu gewinnen. Da werden noch mehr Leute aus Walldorf da sein als heute schon da waren. Da stellen wir uns darauf ein. Wir führen – das ist schon mal gut. Und wir werden am Sonntag wieder alles geben.“ 

Schiedsrichter: Zanin Saleh Mustafa (Wiesbaden). Zuschauer: 453.

Tore: 0:1 Can Karakas (51.), 1:1, 2:1 Flakron Thaci (57./90.+1).

FC Neu-Anspach – Kickers Obertshausen 0:3 (0:0)

Im anderen Halbfinale gewann Kickers Obertshausen beim FC Neu-Anspach deutlich mit 3:0 und steht damit vor dem Rückspiel so gut wie im Finale um den Aufstieg in die Verbandsliga Süd. Der Tabellenzweite der Gruppenliga Frankfurt Ost könnte dann also in Nieder-Eschbach am 14. Juni der Gegner des FV Bad Vilbel sein. Vergessen wir nicht, dass beide Finalisten in der Verbandsliga stehen, wenn die SG Bornheim/Grün-Weiß zeitgleich in Fernwald auf neutralem Platz den Sprung in die Hessenliga schaffen sollte. 

Tore: 0:1 Ediz Davulcu (58.), 0:2, 0:3 Mathieu Folschweiler (65./75.).  

Bildergalerie aus Bad Vilbel von Mithat Gürser. Vielen Dank! 

 

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