Croatia legt den Hebel im Platzderby um

By Pedro | Published 12. März 2024 | Keine Kommentare

Wie im Hinspiel (6:1) konnte der FC Croatia im Platzderby gegen den SV 07 Heddernheim hoch triumphieren. Diesmal gab es einen ungefährdeten 5:0-Sieg über im Vergleich zu den Vorwochen nicht wieder zu erkennenden Grün-Weißen. Während die Kroaten mit Saisonsieg Nummer 15 den Kontakt zur Spitze mit drei Punkten Rückstand halten, steht Heddernheim weiter mit 35 Zählern auf Rang acht jenseits von gut und böse.

Das Siegerfoto durfte der FC Croatia knipsen. Foto: Verein.

FC Croatia – SV 07 Heddernheim 5:0 (1:0)

Beide Vereinshäuser hatten offen, wobei das erst kürzlich eröffnete Klubheim der Kroaten deutlich höher frequentiert war. Die „Gastgeber“ hatten auch im Publikum die Oberhand. Und auch im Spiel war Croatia gleich voll da und nutzte gleich einen Abstimmungsfehler in der SVH-Abwehr aus, die ohne Kapitän Philipp Siegel auskommen musste, der zum ersten Mal Vater geworden ist. Aleksandar Sasa Matovic traf flach zur Führung (3.). Der SV 07 kam offensiv wenig zur Geltung, die Stürmer Marcus Kreckel und Oliver Solarz konnten sich nicht so in Szene setzen. Die beste Chance hatte noch Abwehrspieler Maximilian Haller, dessen Kopfball nach einem Freistoß über das Tor ging.

Nach 38 Minuten prallte Solarz im Laufduell mit Croatias Dominik Emmel mit voller Wucht gegen die Metallbarriere. Der Goalgetter blutete stark und wurde zunächst mit einem Turban verbunden. SVH-Trainer Andreas Berggold reagierte aber sofort und wechselte Serdar Birhimeoglu ein, obwohl Solarz signalisierte weiter spielen zu wollen. Auf Anraten eines medizinisch geschulten kroatischen Funktionär betrat Solarz das Spielfeld nicht mehr und ließ sich die Platzwunde über dem Auge im Krankenhaus tackern. Heddernheims Torhüter Marc Tomczyk erwischte trotz der fünf Gegentore einen guten Tag und verhinderte eine durchaus mögliche höhere Niederlage. So entschärfte er nach einem langen Ball auf Matovic Sekunden vor der Pause eine Riesenchance der Croatia. Nach dem Seitenwechsel kam Heddernheim phasenweise auf, hatte zwei Abschlüsse mit Kreckel und dem eingewechselten Yassir Achati. Auf der Gegenseite parierte Tomczyk gegen Stipe Duvnjak. Dann aber war der junge Keeper in den folgenden 18 Minuten machtlos. Auf Zuspiel von Ante Coric erhöhte Ivan Propadalo auf 2:0 (56.). Zehn Minuten später ein ähnlicher Angriff, wieder bereitete Coric für Propadalo das 3:0 vor (66.).

3x Matovic und 2x Propadalo treffen gegen leidenschaftslose Heddernheimer

Zu einfach bekam es dann Matovic, der eine Hereingabe locker einschieben konnte (70.). Und dann leistete Jackie Lee Reljic die Vorlage zum 5:0 von Matovic (74.). 3x Matovic und 2x Propadalo sorgten für ein Heddernheimer Debakel, die „Gäste“ boten eine leidenschaftslose Vorstellung. Der Torhunger der Croatia war gestillt, auf der Gegenseite kam der seit mehreren Jahren nicht mehr eingesetzte Nikita Mitto zu einem Comeback für zwölf Minuten, ehe er verletzungsbedingt wieder ausgewechselt wurde. Ein Tor war dem SV 07 an diesem Sonntag nicht vergönnt. Der in den letzten Wochen immer treffsichere Kreckel setzte den Ball in der 87. Minute an den Pfosten. „Wir haben es geschafft den Hebel umzulegen in dieser Woche. Die Mannschaft hat funktioniert und uns die Spielfreude zurückgebracht. Bis auf eine kurze Schwächephase in Halbzeit eins war das so wie wir uns das vorstellen. Guten Besserung an Solarz und dem SV Heddernheim viel Erfolg für den Rest der Runde“, wünschte Croatias Sportlicher Leiter Stanislav Konta. Das Team wird nun von Andreas Anicic an der Seitenlinie dirigiert. Außerdem fungiert weiter Daniel Soldo als Spielertrainer, Ex-Profi Michael Anicic steht bis auf weiteres aus familiären Gründen nicht zur Verfügung.

Im Bereich des SV 07 Heddernheim herrschte nach den erfolgreichen letzten Wochen Enttäuschung vor. Trainer Andreas Berggold erkannte an: „Wir haben nicht richtig ins Spiel gefunden, die Zweikämpfe nicht angenommen, nur Geleitschutz geboten und sind nicht aggressiv genug gewesen. Das frühe Gegentor nach Fehler im Aufbauspiel hat Croatia in die Karten gespielt. Wir waren nicht präsent und hatten nicht die richtige Einstellung. Das ist traurig, denn wir haben uns mehr erhofft. Es gab auch Phasen, wo wir dachten, jetzt sind wir drin. Das waren aber nur kurze Strohfeuer. Croatia hat verdient in der Höhe gewonnen, wobei wir bei drei Gegentoren tatkräftig mitgeholfen haben. Wir müssen daraus lernen und nach vorne blicken. Croatia ist nicht unser Maßstab.“ Nächsten Sonntag gastiert Croatia bei Union Niederrad (15 Uhr). Heddernheim ist erstmal spielfrei und spielt erst am 24. März bei der Spvgg. Griesheim. „Da wollen wir bestehen und was mitnehmen, denn wir brauchen noch einige Punkte für den Klassenerhalt. In Griesheim gab es durch den Trainerwechsel positive Signale. Die glauben an sich, von daher wird es ein schweres Spiel“, blickte Berggold schon mal voraus.