Skip to content

Heddernheim auswärts weiter top

By | Published | Ein Kommentar

Nur zwei Tage nach ihrem Sonntagsspiel mussten die Teams der SG Harheim und des SV 07 Heddernheim am Dienstagabend das Nachholspiel vom 3. Oktober bestreiten, welches aufgrund des ausbleibenden Schiedsrichters ausfiel. Die Gastgeber unterlagen den auswärts weiter unbesiegten Grün-Weißen mit 1:3 (1:2) und stehen auf Rang zwölf. Heddernheim machte mit dem Sieg einen Satz von Rang neun auf sieben. 

 

Begrüßung der beiden Mannschaften vor Spielbeginn auf der nördlichsten Sportanlage der Kreisoberliga. Foto: PA.  

SG Harheim – SV 07 Heddernheim 1:3 (1:2)

Harheims Trainer Benjamin Becker resümierte einen Tag nach der Heimniederlage: „In der ersten Halbzeit war das Spiel zerfahren, aber trotzdem schnell. Ich glaube, dass es ein Spiel auf Augenhöhe war. Keine Mannschaft war besser, sondern es waren zwei gleichstarke Teams mit dem Tick mehr Klarheit in der Chancenverwertung für Heddernheim.“ Die Gäste hatten gleich den ersten Torschuss durch den ein hohes Laufpensum gehenden „Büffel“ Serdar Birhimeoglu, der an Harheims Torhüter Fabian Zscheich scheiterte (9.). Immer wieder spielte Stürmer Oliver Solarz seine Schnelligkeit auf der rechten Seite mit dem Ball am Fuß aus, so auch in Minute 16, als er Marcus Kreckel fand. Der Neuzugang scheiterte an Zscheich und Birhimeoglu verpasste im Nachsetzen. In der nächsten Szene war Solarz erneut auf rechts durchgebrochen, fand in der Mitte Kreckel, der den Ball einschob – 0:1 (17.). Drei Minuten später setzte sich Solarz erneut dynamisch durch und blieb an Zscheich hängen. Danach schickte Birhimeoglu den schnellen Kreckel per Steilpass auf die Reise, der zog auf und davon und an Zscheich vorbei und schob zum 0:2 ein (23.), der vierte Ligatreffer der neuen Heddernheimer Offensivkraft. In der Folge gab der SVH das Spiel aber an die Hausherren ab, die fortan stärker wurden und das Spiel bestimmten. Yafet Tsighe scheiterte noch an SVH-Tormann Marc Tomczyk (27.), dann aber segelte eine weite Freistoßflanke in den Strafraum und Patrick König köpfte ein (28.). Auf der Gegenseite brachte es Rojhat Ügüt fertig, den Ball aus zwei Metern Nähe über die Latte zu bugsieren (37.). Die Heddernheimer Anhänger unter den 90 Zuschauern rauften sich die Haare. Im zweiten Abschnitt – stellte Becker heraus – „brauchen wir nicht darüber zu reden, dass wir Heddernheim komplett im Griff hatten, die dann keinen Torschuss mehr abgegeben haben. Das war unsere beste Saisonleistung. Fußball ist jedoch ein Ergebnissport und mit einem Angriff am Ende bekommen wir das 1:3. Der Schiedsrichter hat uns aber ein Tor nach einem Freistoß wegen Abseits abgepfiffen, was unserer Ansicht keins war. Beim Konter von Heddernheim steht der Schiri unserem Spieler im Weg, sodass wir nicht an den Ball kommen, er quasi den Ball blockt und wir in diesen Konter laufen.“

In der Tat muss man feststellen, dass Harheim nach der Pause aufdrehte und teilweise extremen Druck nach vorne machte. Der SVH hatte große Mühe, um sich aus der eigenen Hälfte zu befreien, verteidigte aber aufmerksam und konsequent. Schon in Minute 56 hätte es 2:2 stehen können, aber Kapitän und Abwehrchef Philipp Siegel rettete vor der Linie gegen Tsighe. Mit drei Wechseln versuchte der Gast, die Defensive zu stärken, brachte aber auch mit Luka Filip Brnas ein hoffnungsvolles Talent aus der eigenen Reserve. Der hatte dann kurz nach seiner Einwechslung, nachdem sich der lange an der Mittellinie lauernde Solarz mal wieder durchgetankt hatte, es zunächst nicht geschafft, den Ball im Tor unterzubringen. Dann kam die beschriebene Szene mit dem vermeintlichen Ausgleich, den der Schiedsrichter nicht anerkannte (85.). Und dann lief Harheim in den Konter, den nach überragender Vorarbeit von Kreckel der junge Brnas mit seinem ersten Tor für die „Erste“ abschloss (89.). „Ich bin mit der Leistung sehr zufrieden, wir waren in meinen Augen die komplett bessere Mannschaft, zumindest in der zweiten Halbzeit, die erste auf Augenhöhe. Aber wie es halt so ist, Fußball ist ein Ergebnissport und deswegen haben wir das Heimspiel gegen Heddernheim 1:3 verloren.“

„Da haben wir uns zu sehr auf die Stürmer vorne verlassen“ (SVH-Trainer Andreas Berggold)

Der Heddernheimer Trainerkollege Andreas Berggold hatte das Spielgeschehen differenziert bewertet und so machte es der langjährige Coach der Grün-Weißen in seiner Analyse auch kund: „Es war ein schwieriges Spiel für beide Mannschaften nach dem Sonntag direkt zwei Tage später wieder zu spielen, das hat man auch gemerkt. Wir wollten hier auf dem großen Platz auch eher tief stehen, haben Harheim das Spiel überlassen und wollten über Konter kommen. Das ist uns auch ganz gut gelungen, was wir nicht so gefallen hat war, dass wir zu passiv waren im Spielaufbau. Da haben wir uns zu sehr auf die Stürmer vorne verlassen. Wenn wir unsere Konterchancen noch effizienter genutzt hätten, dann wäre das Ding hier auch höher ausgegangen. Harheim hatte bis auf drei Fernschüsse keine großen Möglichkeiten, alles was auf den Kasten kam, hat Marc Tomczyk souverän gehalten.“ Dass der SV 07 in der Schlussphase um den Sieg bangen musste, das räumte der Trainer ein: „Das ist absolut richtig, da haben wir zu wenig Entlastung nach vorne gefunden. Der Gegner drückte und versuchte noch zum Ausgleich zu kommen. Nach dem Freistoß hat der Schiri den Kopfballtreffer wegen Abseits nicht gegeben. Ich kann das nicht beurteilen, ob das wirklich so war. Aber wenn wir unsere Konter besser fahren, steht es vielleicht schon Mitte der zweiten Hälfte 4:1 oder 5:1.“ Zum überragenden Auftritt von Neuzugang Kreckel mit zwei Toren und einem Assist sagte Berggold: „Er hat noch etwas Rhythmusprobleme, weil er ja auch verletzt war. Aber er kommt natürlich immer besser in Schwung und ist ein hervorragender Fußballer, der den Ball auch gut halten kann. Ich finde aber, dass alle drei Stürmer es gut machen. Birhimeoglu ist sehr viel gelaufen und versucht für die Mannschaft zu arbeiten, macht auch seine Tore. Und Oli Solarz ist mit seiner Schnelligkeit nicht zu halten und hatte wieder gute Szenen. Ich würde mir aber wünschen, dass er ein bisschen mehr nach hinten arbeitet.“

Dass Newcomer Brnas zum ersten Mal traf, erfreute den Coach: „Ich wollte noch einen Offensivmann auf der Bank haben, da Dogan die Rote Karte bekam. So wurde ein Platz im Aufgebot frei. Bei Brnas sieht man in der Zweiten Mannschaft schon die guten Ansätze, er hat es gut gemacht und war da, wo er sein sollte und das Ding rein gemacht.“ Während die Harheimer am Sonntag die Stadt von Nord nach Süd durchqueren, um bei Aufsteiger Germania 94 südlich des Mains anzutreten (15 Uhr), führt der Weg der Heddernheimer zeitgleich an die Wilhelm-Epstein-Straße nach Ginnheim, um beim FC Kosova den Auswärtsnimbus zu verteidigen. Trainer Jorge Huberman beobachtete die Grün-Weißen am Dienstagabend zum wiederholten Male mit seinem Assistenten Aruci. „Ich glaube, Herr Huberman hat uns schon drei oder viermal gesehen. Sein Notizbuch wird voll sein, vermute ich. Es wird ein schwieriges Spiel. Wir wissen, wie Kosova spielt. Sehr körperbetont, manchmal hart an der Grenze. Davon dürfen wir uns nicht einschüchtern lassen, müssen dagegen halten und dann wird es mit Sicherheit ein spannendes Spiel.“ 

Schiedsrichter: Nurettin Tekin (Bad Homburg). Zuschauer: 90.

Tore: 0:1, 0:2 Marcus Kreckel (17./23.), 1:2 Patrick König (28.), 1:3 Luka Filip Brnas (89.).

Bildergalerie: Die ersten 3 Bilder stammen von Silvio (Groundhopper.org), die restlichen von mir. 

 

 

 

 

 

1 Response

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert