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Türkgücü: Trotz 5:1 „von Spiel zu Spiel denken“

By | Published | 2 Kommentare

In einer vom 24. September um zehn Tage vorverlegten Partie der Kreisoberliga Frankfurt setzte sich der TSKV Türkgücü am späten Donnerstagabend mit 5:1 (3:0) beim zuletzt zweimal siegreichen SV 07 Heddernheim durch. Der Anpfiff der Begegnung ertönte erst um 20.30 Uhr. Die Gäste haben damit nach Punkten mit den Hausherren gleich gezogen und den Kontrahenten in der Tabelle überholt. 
Auswärtssieg! Der TSKV Türkgücü gewann in Heddernheim deutlich. Foto: Mithat Gürser.
SV 07 Heddernheim – TSKV Türkgücü 1:5 (0:3)

Die Gastgeber mussten auf einige Spieler berufsbedingt verzichten, die zuletzt mit guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht hatten. Aber auch bei den Gästen waren nicht alle Spieler dabei, so fehlt weiterhin Stürmer Murat Tiryaki, der sich immer noch im Urlaub befindet. Nicht einverstanden war man auf Heddernheimer Seite mit dem Schiedsrichter, „der durch fragwürdige Entscheidungen das Spiel maßgeblich zugunsten Türkgücüs“, entschieden habe. „Bei vier Gegentoren war er mit seinen Fehlentscheidungen mitbeteiligt. Deswegen sind wir auf die Verliererstraße gekommen, wollen aber nicht vergessen, dass wir genug Torchancen in der zweiten Halbzeit hatten, um das Spiel zu drehen“, betonte SVH-Trainer Andreas Berggold. Die Niederlage empfand er als „brutales Ergebnis, weil es in meinen Augen den Spielverlauf nicht richtig her gibt.“ Heddernheim begann die Partie mit einem Eckball, der von Yassir Achati auf die Latte gesetzt wurde.

Nach neun Minuten bekam Türkgücü einen Elfmeter zugesprochen. Hier schwörten die heimischen Spieler Stein und Bein, dass sich das Foulspiel außerhalb des Strafraumes ereignet habe. Der Schiedsrichter sah es jedoch anders und ließ sich auch durch die vehementen Proteste nicht von seiner Linie abbringen. Ozan Keskin behielt die Ruhe und verwandelte zum 1:0 für den TSKV (10.). Auch das folgende Tor war umstritten, hier beschwerten sich die Hausherren, dass der Abschluss von Ali Üzer nicht im vollen Umfang hinter der Linie gewesen sei (21.). Auch hier waren alle Reklamationen zwecklos, der Schiedsrichter hatte den Ball im Tor gesehen und ließ sich nicht umstimmen. „Das Licht sei so schlecht gewesen, deswegen gab er aus Verdacht das Tor. Das ist für mich kein Argument. Was er nicht sieht, kann er nicht pfeifen“, so Berggold. Beim dritten Gegentreffer leistete man sich aber einen kapitalen Rückpass, den Keskin erlief und zum 0:3 einnetzte (34.). Im zweiten Abschnitt erhöhte Heddernheim den Druck und erarbeitete sich von Minute 46 bis 75 sechs klare Torchancen.

„Ansonsten war es vom Engagement her tadellos“ (SVH-Trainer Andreas Berggold)

Doch die Offensive mit Deniz Yatci, Oliver Solarz und Marcus Kreckel war nicht in der Lage, diese „Hochkaräter“ zu nutzen. In einer Szene wähnte man den Ball hinter der Torlinie, doch der Treffer fand keine Anerkennung. „Wir würden dann auch nicht über den Schiedsrichter diskutieren, wenn wir diese Dinger rein gemacht hätten. Das muss ich der Mannschaft vorwerfen, dass wir da nicht konsequent waren. Ansonsten war es vom Engagement her tadellos.“ Türkgücü geriet in Bedrängnis, konnte den Vorsprung aber halten und durch einen direkten Freistoß von Eren Kadimli sogar ausbauen (79.). Erst danach traf Solarz für den SVH (81.). Kurz darauf blieb die Pfeife des Schiedsrichters bei einem Foulspiel stumm, Türkgücü konterte schnell und Mohamed Aalaoui schob zum Endstand ein (84.). TSKV-Trainer Mehmet Tunay Somun sah den Grund für den klaren Sieg in „der sehr guten ersten Halbzeit, wo wir einfach sehr effektiv unsere Stärken ausgespielt haben. Wir waren sehr dominant in Sachen Ballbesitz, haben nicht viel zugelassen. Wir wussten auch, wie Heddernheim operiert mit den langen Bällen nach Abstößen über die außen. Dazu die Standards und die Eckbälle. Die ersten 45 Minuten haben wir die Vorgaben sehr gut umgesetzt. Dagegen bin ich mit den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit überhaupt nicht einverstanden. Da haben wir Vorlagen gemacht, um Heddernheim in 15 Minuten zwei Tore zu ermöglichen. Diesmal hatten wir das Glück, dass Heddernheim in der Chancenverwertung das Tor nicht getroffen hat. Es wäre für sie verdient gewesen, da heranzukommen. Da waren beide Mannschaften auf Augenhöhe. Um so wichtiger war das vierte Tor. Das Ergebnis ist aus meiner Sicht einen Tick zu hoch ausgefallen. Das gibt den Spielverlauf auch so nicht wider, Heddernheim war gleichwertig und hat das sehr gut gemacht.“

Für Türkgücü war es ein Schritt nach vorne, doch in Sachen Saisonziele bleibt Somun vorsichtig: „Wir haben eine Analyse betrieben. Wir haben mit der Mannschaft vereinbart, von Spiel zu Spiel denken.“ Für beide Vereine geht es schon am heutigen Sonntag weiter. Der SV 07 Heddernheim gibt erstmals seit 2010 seine Visitenkarte bei Aufsteiger Germania 94 ab (15 Uhr). Zeitgleich erwartet Türkgücü den FC Kosova vor heimischer Kulisse. 

Schiedsrichter: Carl Geißler (Offenbach). Zuschauer: 97.
Tore: 0:1 Ozan Keskin (10./Foulelfmeter), 0:2 Ali Üzer (21.), 0:3 Ozan Keskin (34.), 0:4 Eren Kadimli (79.), 1:4 Oliver Solarz (81.), 1:5 Mohamed Aalaoui (84.).
Bildergalerie: Wir bedanken uns bei Mithat Gürser für seinen Einsatz auch bei diffusen Lichtverhältnissen.  
  

2 Responses

  1. Berggold .. so kennt man Ihn. Er sieht immer alles anders und immer die Anderen sind Schuld an den Niederlagen. Es war vlt. ein Tick zu hoch aber absolut verdient. Heddernheim kam zu Chancen weil TG zu lasch gespielt, die ersten 20 min. nach der HZ.
    Egal nach Siegen oder Miederlagen, man sollte ehrlich und fair bleiben.

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