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Griesheim spielt sich endlich in einen Rausch

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Bei der Spvgg. 02 Griesheim platzte am Donnerstagabend nach dem Fehlstart von drei Niederlagen endlich der Knoten. Gegen Aufsteiger Rödelheimer FC spielten sich die Schleifer in einen Rausch und führten schon zur Halbzeit mit 6:0. Am Ende stand ein 7:2 gegen den „Club“ zu Buche, der erkennen muss, dass in der Kreisoberliga ein anderer Wind weht.

Griesheims Trainer Marco Santonastaso. Bildarchiv Mithat Gürser. 

Spvgg. 02 Griesheim – 1. Rödelheimer FC 7:2 (6:0)

Durch eine sehr gute erste Halbzeit machte Griesheim das halbe Dutzend schon zur Pause voll. „Wir haben endlich mal so gespielt, wie wir es in der Vorbereitung trainiert haben. Wir haben den Gegner unter Druck gesetzt mit schnellen Pässen nach vorne gespielt, um schnell Tore zu erzielen“, war Griesheims Trainer Marco Santonastaso sehr erfreut. Deniz Pekgüzelyigit (8./19.) eröffnete den Torreigen gegen konfuse Rödelheimer. Tcha Djobo Fayisal (26.), „Pekki“ (34.) und Daniel Sikorski (39./45.) machten schon zur Pause alles klar. Nach der Pause ließ Griesheim nach, machte viele Fehler und baute den unterlegenen Gegner auf. So konnte Rödelheim mit Adam Zazoua (52.) und Simon Wagner (53.) verkürzen. „Rödelheim war viel besser, die hatten noch zwei Lattenknaller. Zwei Schüsse gingen knapp über die Latte. Wir haben zwei, drei Gänge runter geschaltet und hatten nicht mehr so viele Chancen“, so Santonastaso. Den Schlusspunkt aber setzten die „Schleifer“ mit dem aus der A-Jugend gekommenen Yassin Belaidi (84.), der sein erstes Tor im Herrenbereich erzielte. „Wir haben uns alle gefreut, auch wenn man es uns optisch nach dem Abpfiff nicht angemerkt hat. Jetzt schauen wir weiter von Spiel zu Spiel“, sagte Santonastaso. „Jetzt kommen sehr starke Gegner und da müssen wir zu dieser Form kommen, die wir gegen Rödelheim an das Tageslicht gebracht haben.“ Im Auswärtsspiel in Heddernheim am Sonntag (15 Uhr) kommt mit Angelo Castrovillari einer der drei gesperrten aus dem Preußen-Spiel zurück. Angetan war Santonastaso auch vom spielerischen Potenzial der Rödelheimer Fußballerin Pia Liening-Ewertz, die in Minute 35 im Rahmen eines Dreifachwechsels zu ihrem zweiten Einsatz kam: „Eine wirklich sehr gute Fußballerin, sie könnte bei 14 Mannschaften in unserer Liga spielen. Sie holt sich die Bälle ab, dirigiert. Als Fußballerin hat sie mir sehr gut gefallen. Sie hat ja höher gespielt und der Frauenfußball hat sich weiterentwickelt.“

RFC-Sprecher Volker Flauaus konnte sich kaum daran erinnern, „eine so grottenschlechte erste Halbzeit vom Club gesehen zu haben. Kein Zweikampfverhalten, viel zu weit weg vom Gegner, keine Kommunikation untereinander, die Abwehr ein Torso, das Mittelfeld überfordert und der Sturm ein laues Lüftchen, man war mit sechs Gegentreffer noch gut bedient. Es hat sich immer noch nicht in den Köpfen der Spieler festgesetzt, dass man in der höheren Klasse auf eine wesentlich bessere Qualität der Gegenspieler trifft, Fehler im lethargischen Aufbauspiel werden gnadenlos bestraft, so wie bei den ersten beiden Toren. Bei den nächsten beiden Toren schaute man zu wie ein Griesheimer alleine über den halben Platz lief und unbedrängt vollenden konnte und bei einem Eckball des Gegners standen acht Rödelheimer vor dem Tor im Raum aber keiner deckte den am Strafraum frei stehenden Stürmer, der sogar noch Zeit hatte, sich den Ball auf den starken Fuß zu legen und zu vollenden. Zu guter Letzt ließ sich Torhüter Gianni Gioia von seinen „Vorderleuten“ anstecken und bugsierte einen direkt geschossenen Eckball ohne Bedrängnis ins eigene Tor.“

Bild änderte sich in Halbzeit zwei

Trainer Dominik Reinhardt reagierte in der 35. Minute und wechselte gleich dreifach aus, er hätte auch – wenn es möglich wäre- fast die gesamte Mannschaft auswechseln können. Pia Liening-Ewert, Adam Zazoua und Paskal Marinic kamen für Onur Yildiz, Jonas Friedrich und Alexander Schubert. Zum Glück war dann Halbzeit, die wenig erschienenen Fans vom Club trösteten sich mit einem Pausenbier und hofften, dass es nicht so weiter gehen würde. Dem war auch so, das Bild änderte sich in der zweiten Halbzeit. Der Club kam wie verwandelt aus der Kabine, auf einmal attackierte man ernsthaft schon in der gegnerischen Hälfte, kombinierte sicher und gekonnt und brachte immer wieder den flinken Adam Zazoua in Schussposition. Auch die Kommunikation untereinander funktionierte wieder, man feuerte sich an und sprach miteinander. Die Belohnung folgte nach kurzer Zeit, innerhalb von zwei Minuten schossen Adam Zazoua in der 52. Minute und Simon Wagner in der 53. Minute die Anschlusstreffer für den Club.

Auch wenn es sich bei der klaren Führung der Gastgeber, die natürlich bei dem Spielstand einen Gang zurückschalteten, komisch anhört, das Spiel hätte noch einmal spannend werden können wenn die beiden Lattenschüsse von Jakob Nobbe und Noah Heddesheimer ins Tor gegangen wären. Auch Adam Zazoua hatte noch einige gute Chancen, die er leider nicht nutzen konnte, und Samet Temizsoy konnte mit einem Freistoss den gegnerischen Torwart nicht überwinden. Torhüter Gianni Gioia wurde sicherer und hielt seinen Kasten bis auf nur noch einen Gegentreffer, den er nicht verhindern konnte, sauber. „Pia Liening-Ewert kam zu ihrem zweiten Einsatz und überzeugte vollends. Gradlinig, ohne Schnörkel ihr Spiel nach vorne und mit hoher Passsicherheit, in der Defensive keine Angst vor der Körperlichkeit der Angreifer. Pia ist eine Bereicherung für die Mannschaft“, betonte Flauaus. Am Sonntag geht es für die Rödelheimer an die Betramswiese zum TuS Makkabi (15 Uhr).

Schiedsrichter: Max Milau (FV Delkenheim). Zuschauer: 80.

Tore: 1:0, 2:0 Deniz Pekgüzelyigit (8./19.), 3:0 Tcha Djobo Fayisal (26.), 4:0 Deniz Pekgüzelyigit (34.), 5:0, 6:0 Daniel Sikorski (39./45.), 6:1 Adam Zazoua (52.), 6:2 Simon Wagner (53.), 7:2 Yassin Belaidi (84.).

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