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Heddernheim nimmt Punkt bei Meister Tempo mit

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Schon vor der Partie gegen den SV 07 Heddernheim konnte dem FC Tempo zur vorzeitigen Meisterschaft in der Kreisoberliga Frankfurt und dem damit verbundenen direkten Aufstieg in die Gruppenliga Frankfurt West gratuliert werden. Dennoch gelang es den noch um den Klassenerhalt kämpfenden Gästen, mit einer beherzten Leistung beim wegen des orthodoxen Osterfestes nicht in Bestbesetzung spielenden Klassenprimus ein 2:2 (2:1) zu erreichen und damit einen unerwarteten Punkt mitzunehmen. 
Ein würdiger Meister: Zum zweiten Mal nach 2008 steigt der FC Tempo in die Gruppenliga Frankfurt West auf (damals noch Bezirksoberliga Frankfurt West). Fünfter von links in der oberen Reihe: Ex-Nationalspieler Marko Marin. Foto: Vanja Dubaic.  
FC Tempo – SV 07 Heddernheim 2:2 (1:0)

Durch den Rückzug der TSG Niederrad war klar, dass der serbische Fußball-Club aus Ginnheim den rechnerisch noch fehlenden Sieg zur vorzeitigen Meisterschaft schon in der Tasche hatte. Dementsprechend war die ganz große Spannung beim Team von Vladimir Matijevic und Denis Milanovic weg. Zudem fehlten einige Akteure wegen des orthodoxen Osterfestes. Ungeschlagen wollen die Männer vom Balkan die Kreisoberliga nach 13 Jahren ununterbrochener Zugehörigkeit verlassen. Bis auf die Saison 2017/18, als Heddernheim eine „Ehrenrunde“ in der A-Klasse drehen musste, spielten sie dabei stets in vielen Liga- und Pokalspielen gegen die Grün-Weißen. Beide Vereine führen die „ewige“ Tabelle der Kreisoberliga an, Tempo mit großem Vorsprung. Die Heddernheimer brauchen aber, um den Absturz in die Relegation zu verhindern, in dieser Saison noch Punkte und so wollten sie beim neuen Meister auftreten.

Schon nach 26 Sekunden hätte Milan Drozdowski treffen können, dann fasste sich Tino Matijevic aus 25 Metern auf Zuspiel von Serdar Birhimeoglu ein Herz und überwand den neuen Tempo-Keeper Vukasin Banda (4.). Der Torschütze rannte zu den mitgereisten SVH-Anhängern zu seinem Vater, um das Tor zu bejubeln, sein Namensvetter Vladimir Matijevic vor der Tempo-Bank schaute verdutzt drein. Aber die Balkan-Formation spielte weiter ruhig ihren Fußball und blieb geduldig. Stürmer Boban Dokic schob mit seinem 20. Saisontor den Ball zum 1:1 ins lange Eck (27.) und Stevan Lukovic traf per Freistoß aus 18 Metern zum 2:1 (39.). Heddernheim glaubte auch nach dem Seitenwechsel weiter an eine Überraschung. Immer wieder versuchte es Standardexperte Matijevic aus der Distanz, mal aus 50 Metern, mal aus 20. Kurz darauf hatte der „Büffel“ Birhimeoglu die Riesenchance, der Ball wurde von Aleksandar Radakovic von der Linie gerettet. Dann schoss Heddernheims Innenverteidiger Niels Gerbig in die falsche Richtung, Torhüter Marcin Czukiewicz – seit 2011 beim SVH und damit sehr „Tempo-erfahren“ – klärte zur Ecke.

Ex-Nationalspieler Marko Marin mit auf Tempos Meisterfoto 

Mit den Einwechslungen von Oliver Solarz und Dawit Demeke kam noch einmal Schwung hinein. In der 88. Minute mussten Tempos Kapitän Goran Dokic und SVH-Stürmer Christos Papadopoulos nach einem Disput mit der Zeitstrafe runter. In der vierten Minute der Nachspielzeit wurde Solarz im Strafraum zu Fall gebracht und den fälligen Foulelfmeter verwandelte Kapitän Philipp Siegel (seit 2012 beim SVH) zum 2:2-Endstand (90./+4). Ein letzter Freistoß Matijevics ging dann noch knapp über das Tor. Nach dem Spiel posierte der FC Tempo mit Meistershirts zum Gruppenfoto. Ex-Nationalspieler Marko Marin, schon immer aufgrund seiner serbischen Herkunft mit dem Club verwurzelt, ließ es sich nicht nehmen, mit auf das Foto zu kommen. Vladimir Matijevic, der Rekordspieler des FC Tempo und mit Milanovic Trainer der Mannschaft, war begeistert: „Die ganze Saison war überragend. Wir haben außer vier Unentschieden alle weiteren Spiele gewonnen. Heddernheim war ein sehr guter Gegner, der gut hinten stand und auf Konter gespielt hat. Nach dem Rückstand fanden wir ins Spiel. Am Ende war der Punkt für Heddernheim durch den späten Elfmeter auch verdient.“

Dass sich Tempo jetzt nicht zurücklehnt, versicherte Matijevic: „Wir wollen ungeschlagen aufsteigen und noch die restlichen Spiele gewinnen und niemandem etwas schenken.“ Auch für SVH-Trainer Andreas Berggold ist Tempo ein würdiger Meister: „Glückwunsch an Tempo. Wer bisher noch kein Spiel verloren hat und so souverän die Tabelle anführt, der hat es auch verdient Meister zu werden.“ Zum Spiel sagte der Trainer: „Vom Papier her war das Spiel schon vor dem Spiel entschieden. Jeder rechnete mit einem Tempo-Sieg, aber wir haben uns dagegen gestemmt und Moral gezeigt. Die 1:0-Führung war durch einen glücklichen Schuss. Auch nach dem 1:2-Rückstand haben wir uns eingeschworen, dass hier mehr drin ist. Es war sogar mehr drin als das Unentschieden, dass am Ende glücklich durch den Elfmeter zustande kommt. Aber wir waren spielbestimmend und haben Tempo mit Pressing unter Druck gesetzt und uns diesen Punkt verdient. Das ist ein Erfolgserlebnis und so gehen wir gestärkt vor dem wichtigen Heimspiel gegen Türkgücü in die Trainingswoche. Das wollen wir zu Hause unbedingt gewinnen.“    

Schiedsrichter: Mike Kantz (Idstein). Zuschauer: 106.
Tore: 0:1 Tino Matijevic (4.), 1:1 Boban Dokic (27.), 2:1 Stevan Lukovic (39.), 2:2 Philipp Siegel (90./+4, Foulelfmeter).
 
 

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