Skip to content

Krimi! Kalbach nach 7:2 n.V. im Relegationsfinale

By | Published | Keine Kommentare

Der FC Kalbach hat in einem dramatischen Spiel das Unmögliche wahr gemacht und das Endspiel der Relegation gegen den VfR Groß-Gerau erreicht, nach dem 1:4 in Fehlheim wurde das Rückspiel mit 7:2 nach Verlängerung gewonnen, kein Spiel für schwache Nerven, da das Momentum im Spiel laufend die Seite wechselte.

Die MANNSCHAFT des FC Kalbach nach dem Spiel im großen Kreis. Foto: MZ

FC Kalbach – VfR Fehlheim 7:2 n.V. (4:2, 4:1, 3:0)

Gegenüber dem Hinspiel am Montag musste Kalbachs Trainer Aaz Dine Zarioh zwei Mal verletzungsbedingt wechseln, für die verletzten Marc Janke und Toptorjäger Achraf Gara Ali begannen Co-Trainer Lukas Höll und Shadrach Boakye. Die Fehlheimer mussten drei Spieler ersetzen, für die abwesenden Evangelos Politakis, Christoph Geiß und Edson Gashi brachte Trainer Sascha Huy die Spieler Smajil Sadic, Luke Steinmetz und Marvin Knaup. Die Zuschauerresonanz war nach dem 1:4 im Hinspiel nicht mehr so groß wie in den beiden letzten Heimspielen, möglicherweise rechneten viele Zuschauer nicht mehr mit einer Wende.

Aber Kalbachs Trainer hatte seine Mannschaft gut auf den Gegner eingestellt, nachdem drei Chancen von Lukas Höll (7.), der als Co-Trainer heute auf dem Platz aushelfen musste, Aleksej Radulaski (13) und Moritz Uppenkamp (16.) vergeben wurden, motivierte der Trainer Zarioh seine Mannschaft mit den Worten: „wir bekommen unsere Chancen“. Und nur eine Minute später stand es 1:0 für die Kalbacher, eine Flanke von rechts segelte an Höll in der Mitte vorbei durch den ganzen Strafraum, doch auf der linken Seite brachte ein Kalbacher den Ball erneut in die Mitte, wo Höll in Torjäger-Manier das 1:0 erzielen konnte (17.Minute).

Rückstand bereits zur Halbzeit egalisiert

Nur drei Minuten stand Höll wieder im Mittelpunkt, als er mit einem Doppelpass Shadrach Boakye freispielte, der mit einem Schuss ins lange Eck zum 2:0 erfolgreich war (20.Minute). Die Fehlheimer Mannschaft wirkte konsterniert und brachte keine Gefahr vor das Kalbacher Gehäuse. In der 40.Minute gab es einen Freistoß für die Gastgeber, 20 Meter vor dem Tor. Moritz Uppenkamp nahm sich das Leder und schlenzte den Ball zum 3:0 in das Fehlheimer Gehäuse, der Rückstand aus dem Hinspiel war bereits zur Halbzeitpause aufgeholt, die Frage war: wie weit würden die Kräfte des ersatzgeschwächten Teams reichen?

Fehlheim wird stärker

In der zweiten Halbzeit zogen sich die Kalbacher etwas zurück, um Kräfte zu sparen, waren bei ihren Offensivaktionen aber immer wieder gefährlich, während die Gäste zu kleineren Gelegenheiten kamen. In der 58.Minute erzielten die Kalbacher dann das 4:0, das zu diesem Zeitpunkt das Weiterkommen bedeutet hätte. Nach einem erneut langen Einwurf, die von Fehlheim allesamt unterschätzt wurden, kam der Ball aus dem Gewühl zu Fábio Pinto da Silva, der aus 10 Metern abzog und durch Freund und Feind hindurch ins lange Eck traf. In der 85.Minute musste FC-Torwart Fabian Lanthaler retten, ehe die Gäste dann in der 90.Minute die große Chance für das Erreichen der Verlängerung hatten, doch ein Freistoß aus 16 Metern von Smajil Ladic wurde von Lanthaler an den Pfosten gelenkt und dann von Shadrach Boakye von der Linie geklärt.

Späte Nackenschläge für Kalbach

Die Fehlheimer drückten jetzt und waren ab der 93.Minute in Überzahl, Maximilian Motsch, der in der 65.Minute für den entkräfteten Höll aufs Spielfeld kam und in der 90.Minute die gelbe Karte sah, sollte in der 93.Minute ausgewechselt werden, was er aber nicht mitbekam. Der Schiedsrichter sah darin eine unsportliche Spielverzögerung und zeigte Motsch die gelb-rote Karte, eine sehr harte Entscheidung. Und Fehlheim nutzte die zahlenmäßige Überlegenheit sofort aus, als sich ein Spieler auf der linken Seite durchtanken konnte und einen Rückpass auf Tuan Stefanov spielte, der das 1:4 und damit das Erreichen der Verlängerung erzielen konnte. Die Kalbacher Mannschaft war angeschlagen, mit ihren Kräften fast am Ende und in Unterzahl.

Kurioses Tor lässt Fehlheim jubeln

Trotz Unterzahl konnte Kalbach in der Verlängerung dagegenhalten, doch eine Minute vor Ende der ersten Hälfte der Verlängerung gab es einen weiteren Rückschlag. Bei einem eigenen Abschlag wurde der Ball wieder quer gespielt auf Torwart Lanthaler, der aber ausrutschte, ein Fehlheimer Angreifer roch den Braten, den ersten Schuss konnte Lanthaler im Liegen noch klären, doch den Abpraller schoss der gerade zuvor eingewechselte Remo Kittel zum 2:4 ins Kalbacher Tor (104.), dies hätte den Fehlheimern zum Weiterkommen gereicht.

Nach Fehlheimer Blackouts wahnsinnige Schlussphase der Kalbacher

Zu Beginn der zweiten Hälfte der Verlängerung deutete nichts mehr auf einen Umschwung hin, doch die Fehlheimer brachten die Gastgeber durch eigene Dummheiten wieder ins Spiel. In der 108.Minute gab der bereits mit gelb vorbelastete Paul Herbel den Ball für einen Einwurf der Gastgeber nicht rechtzeitig frei und kassierte die gelb-rote Karte. Und nur zwei Minuten später, in der 110.Minute, nahm Percy Felix einen Ball mit zur Eckfahne im Glauben, dass es Ecke geben würde, da der Schiedsrichter aber auf Abstoß entschieden hatte, sah er darin ebenfalls eine Unsportlichkeit der Spielverzögerung und schickte auch Felix mit gelb-rot vom Platz. Urplötzlich waren die Kalbacher in Überzahl.

Dennis Blum, Trainer von Kalbach II, bringt die Wende

Die Kalbacher mobilisierten alle Kräfte und versuchten jetzt in Überzahl, noch einmal ins Spiel zurückzufinden, Trainer Zarioh rief. „es ist noch genug Zeit“ und wechselte in der 110.Minute den Trainer der zweiten Mannschaft, Dennis Blum, ein. Und Blum war dann auch mit drei Assists der spielentscheidende Faktor, in der 116.Minute zirkelte er eine scharf getreten Ecke direkt auf den Kopf von Moritz Uppenkamp, der den Ball aus 7 Metern zum 5.2 ins Tor köpfte, bei diesem Spieltand würde es am Ende Elfmeterschießen geben. Doch die Kalbacher nutzten die Gunst der Stunde und spielten die Überzahl gut aus, in der zweiten Minute der Nachspielzeit der Verlängerung war es erneut Blum, der eine scharfe Flanke wieder auf den Kopf von Moritz Uppenkamp schlug, und der Ball schlug zum 6:2 ein (120.+2), und zwei Minuten später noch ein guter Flügelwechsel von Blum auf Radulaski, der aus 16 Metern ins lange Eck zum 7:2 traf, eine unglaubliche Entwicklung in diesem Spiel.

Die Mannschaft, die sich total verausgabt hatte, wurde anschließend von den Zuschauern mit Beifall verabschiedet. Manni Meyer, Mitglied der Sportlichen Leitung der Kalbacher: „wann hat man das in Kalbach je gesehen, dass die Mannschaft so beklatscht wurde. Die Gefühlslage ist sehr glücklich, was sich da in den zweimal 15 Minuten abgespielt hat. Das 4:1 in der 93.Minute, das musste nicht sein, zweimal unnötig zum Ball gegangen. Dann bekommen wir auch diesen dummen Platzverweis, dann geht es in die Verlängerung und es passiert das, was gar nicht möglich ist, der Torwart rutscht aus und wir bekommen das 2:4, sind eigentlich „tot“, mit 10 Mann. Aber was die Mannschaft dann mit dem Willen in den zweiten 15 Minuten gezeigt hat, jeder einzelne Spieler hat sich voll reingehängt, alles abgerufen und das sieht man sehr wenig im Fußball. Da sieht man, dass die Mannschaft total intakt ist. Dass da jeder bereit ist, für den anderen etwas zu tun, und man kann überhaupt keinen Spieler herausheben, wir müssen alle nehmen, auch das ganze Trainerteam, und haben alles getan, damit wir weiterkommen und das Endspiel erreichen. Ich bin stolz auf die Mannschaft und freue mich auf das Endspiel.“

Während die Fehlheimer aus der Verbandsliga absteigen müssen, treffen die Kalbacher im Endspiel der Relegation um den Aufstieg auf den VfR Groß-Gerau, den Tabellenzweiten der Gruppenliga Darmstadt, der sich mit 3.0 und 2.0 gegen den 1.FC Langen durchgesetzt hat. Das Endspiel findet am Sonntag, den 09.06.24, um 16.00 Uhr auf dem Rasenplatz des SV 1919 Münster, Am Mäusberg 35, 64839 Münster statt.

Schiedsrichter: Florian Tesch (SC Hassia Dieburg). Zuschauer: 290.

Tore: 1:0 Lukas Höll (17.), 2:0 Shadrach Boakye (20.), 3:0 Oliver Pauls (40.), 4:0 Fabio Pinta da Silva (58.), 4:1 Tuan Stefanov (90.+4), 4:2 Remo Kittel (104.), 5:2 Moritz Uppenkamp (116.), 6:2 Moritz Uppenkamp (120.+2), 7:2 Aleksej Radulaski (120.+4)

Am Ende noch ein paar Eindrücke vom Spiel vom Verfasser des Berichts.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert