By Manfred | Published | Keine Kommentare
Im Endspiel des Kreispokals Frankfurt der Saison 2023/24 standen sich gegenüber der SC Riedberg aus der Kreisliga B, der in den Vorrunden den Gruppenligisten FC Tempo und den Titelverteidiger, Verbandsligist SG Bornheim, aus dem Pokal geworfen hat, und der Gruppenligist FC Kalbach, der in dieser Saison noch Chancen auf den Aufstiegsrelegationsplatz hat. Die Riedberger konnten am vergangenen Wochenende den Aufstieg in die Kreisliga A feiern und konnten sich jetzt voll auf den Pokal konzentrieren. 630 Zuschauer waren an der Heimstätte des SV Viktoria Preußen anwesend, über 400 kamen aus Riedberg, dem direkten Nachbarverein vom FC Kalbach.
Die Kalbacher begannen die Partie sehr konzentriert, mussten aber bereits in der 2.Minute einen Gegenschlag einstecken. Beim ersten Angriff der Riedlberger über die rechte Seite landete die Hereingabe in der Mitte bei Sefkan Bilbay, der den Ball freistehend aus 10 Metern in die Maschen des Kalbacher Tores hämmerte. Ein Start nach Maß für den Außenseiter, der sich in der Folge weit in die eigene Hälfte zurückzog. Und dem FC Kalbach fiel nicht viel ein, immer wieder Rückspiele, einige Fehlpässe, man fand keine Lücke in der dichtgestaffelten und gut organisierten Riedberger Abwehr.
In der 45.Minute dann ein Angriff der Kalbacher über die rechte Seite, Aleksej Radulaski spielte den Ball flach in die Mitte und Bennet Batton kam vor dem Gegenspieler an den Ball und spitzelte ihn zum Ausgleich ins Tor. Noch vor der Halbzeit hatte der Favorit gegen die jetzt verunsicherten Riedberger zwei Chancen, Moritz Uppenkamps Schuss ging knapp neben das Tor und Ricardo Harrabi traf mit einem Schuss aus 18 Metern nur die Querlatte. Mit dem 1:1 ging es dann in die Pause.
Die erste Chance in der zweiten Halbzeit hatten wieder die Riedlberger, doch ein Schuss ging am Tor vorbei, Dann zeigte Achraf Gara Ali, warum er schon 49 Tore in der Saison geschossen hat. In der 51.Minute tankte er sich im Strafraum durch und konnte nur durch ein Foul gestoppt werden, den fälligen Elfmeter verwandelte der Gefoulte selbst mit einem Schuss in den linken Winkel (52.), Und in der 62.Minute war es erneut der Goalgetter, der wusste, wo man als Stürmer zu stehen hat. Eine Flanke von rechts konnte Riedbergs Torwart Hamza Samiri nur in die Mitte abklatschen lassen, wo Gara Ali dann keine Mühe hatte, den Ball ins Tor eizuschieben.
In der 66.Minute gab es dann eine Spielunterbrechung, die vom Linienrichter angezeigt wurde. Der Schiedsrichter rief die Kapitäne zu sich, entschied sich dann, das Spiel erst einmal zu unterbrechen, und ging dann mit seinem Team in die Kabine, um sich zu beraten. Wie uns Manni Meyer, Mitglied der Sportlichen Leitung des FC Kalbach sagte, habe ihm der Schiedsrichter auf Nachfrage mitgeteilt, ein Zuschauer hätte wohl dem Linienrichter zugerufen: „Du Bastard, ich bringe Dich um“. Dieser eine Zuschauer hat die super Stimmung bei diesem Endspiel auf und neben dem Platz auf einen Schlag kaputt gemacht, so etwas gehört nicht auf einen Fußballplatz. Nach einigen Beratungen und ca. 25 Minuten Pause entschied das Schiedsrichtergespann, das Spiel wieder anzupfeifen.
Nach der Unterbrechung dauerte es nicht lange, bis Kalbach die endgültige Entscheidung erzielte. Moritz Uppenkamp traf in der 67.Minute zum 4:1 und bei den Riedbergern war die Moral gebrochen und die Kräfte schwanden beim Außenseiter. Dies nutzte der Favorit in den letzten Minuten noch zu einer deutlichen Erhöhung des Ergebnisses, Aleksej Radulaski in der 86.Minute, Ricardo Harrabi in der 89.Minute und erneut Aleksej Radulaski in der 90.Minute schraubten zum Schluss den Spielstand noch auf 7:1.
Beide Mannschaften spielen eine gute Saison, der SC Riedberg hat im Pokal das Endspiel erreicht und den Aufstieg in die Keisliga A geschafft, der Aufstieg wird am 26.05. nach dem letzten Spiel, kurioserweise gegen die zweite Mannschaft des FC Kalbach, gefeiert. Der FC Kalbach hat mit dem Erreichen des Hessenpokals sein erstes Ziel erreicht, drei Spieltage vor Schluss ist aus eigener Kraft in der Gruppenliga noch das Erreichen des zweiten Tabellenplatzes, der zu den Relegationsspielen berechtigt, möglich, dazu muss am Pfingstmontag gegen den derzeitigen Tabellenzweiten FC Neu-Anspach ein Sieg her,
Ersin Dincer, Trainer des SC Riedberg, sagte nach dem Spiel: „ich bin megastolz auf unsere Jungs, egal wie das Ergebnis ausgegangen ist, es ist ein Riesenerfolg, hier im Finale gestanden zu haben. Und es ist eine Riesenehre, vor so viel Zuschauern gespielt zu haben, wir bedanken uns bei jedem einzelnen, der hier war. Erste Halbzeit haben wir taktisch nahezu perfekt umgesetzt, wir sind sehr früh in Führung gegangen, wir haben eigentlich bis zu dem 1:1 nichts zugelassen, wir haben die Räume geschlossen, wir haben taktisch genau das, was Kalbach vorhatte, schon vorhergesehen und die Räume zugemacht, dann fällt das 1:1 kurz vor der Halbzeit, schade. Dann haben wir die Möglichkeit, mit 2:1 in Führung zu gehen, dann sieht das Spiel wieder ganz anders aus, und wir kassieren im Gegenzug das 2:1, sehr schade, und dann am Ende, ob es nun 7:1, 4:1 oder 5:1 ausgeht, dann sind die Jungs auch etwas eingebrochen. Dann die Spielunterbrechung, Verletzungen, ich musste dreimal hin- und herwechseln. Kalbach hat auch verdient gewonnen, die spielen eine Superrunde, uns war die Qualität bewusst, Gratulation und Glückwunsch, ich freue mich auch für Kalbach.“
Manni Meyer vom FC Kalbach nach dem Spiel: „wir haben uns schwergetan in den ersten Minuten, sind auch, was Riedberg in die Karten gespielt hat, früh in Rückstand geraten, und haben uns danach auch schwergetan, vor das Tor zu kommen. Das 1:1 war dann natürlich der Dosenöffner, nach dem 1:1 hatten wir noch zwei hundertprozentige Chancen, da war das Spiel schon auf die richtige Seite gelegen. Und in der zweiten Halbzeit hat man dann den Substanzverlust des Gegners gemerkt, und da kamen wir immer besser ins Spiel, und dann ist das Ergebnis eine zwangsläufige Sache gewesen. Glückwunsch an die Mannschaft, eine tolle Saison, wir sind im Hessenpokal, und trotzdem auch ein Lob an den SC Riedberg, die für mich eine Super Sache gemacht haben, ein gutes Endspiel gemacht haben, und natürlich kräftemäßig am Ende total zusammengebrochen sind.“
Für Kalbach geht es Pfingstmontag im schweren Spiel gegen den FC Neu-Anspach darum, die Saison evtl. noch mit dem Aufstieg in die Verbandsliga zu krönen, der SC Riedberg hat sein Ziel schon erreicht und spielt Ende des Monats noch einmal zu Hause, bevor die große Aufstiegsfeier steigt.
Die umfangreiche Bildergalerie verdanken wir Mithat Gürser, vielen Dank.
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