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Wildes 4:4 zwischen Heddernheim und Kosova

By | Published | 2 Kommentare

In einem typischen Spiel Richtung Saisonende trennten sich der SV 07 Heddernheim und der FC Kosova in einer dennoch umkämpften Partie mit 4:4 (2:2). Im Duell Achter gegen Fünfter bewahrte Heddernheims Kapitän Philipp Siegel die Grün-Weißen in der fünften Minute der Nachspielzeit vor einer Heimniederlage. 

 

Duell der Kapitäne Philipp Siegel (Heddernheim) und Arjan Ujupi (Kosova). Foto: PA. 

SV 07 Heddernheim – FC Kosova 4:4 (2:2)

Die Gastgeber, seit einem halben Jahr „Dauer-Achter“, hatten gleich nach 40 Sekunden den ersten Torschuss durch Siegel zu verzeichnen. Kosova brachte nur 13 Akteure auf den Spielberichtsbogen, musste aufgrund der Roten Karte im Pokal-Halbfinale auf Soufian Taadou verzichten und hatte bei der 1:5-Niederlage gegen den FC Kalbach Spielmacher Leon Dashi suspendiert. Die erste Torchance der Gäste hatte Mateo Hyskay (10.). In Führung gingen die Gäste durch Torjäger Ibrahim Abbouz, der eine Flanke von Denis Memedi aus kurzer Distanz einschob (16.). Weitere Möglichkeiten durch Perparim Islami und Rejan Dervisholli blieben ungenutzt, sodass Heddernheim zum Ausgleich kam. Oliver Solarz setzte zu einem seiner unnachahmlichen Läufe mit Ball auf der linken Seite an, wurde dabei gefoult. Seine Hereingabe war aber schon Richtung Mitte unterwegs und so ließ der Schiedsrichter Vorteil laufen und Deniz Yatci traf zum 1:1 (29.). Kurz darauf erhielt Kosovas Asmir Hodzic wegen Meckerns erst die Gelbe Karte, machte so weiter und durfte sich draußen für zehn Minuten abkühlen (31.). Noch in Überzahl markierte der SV 07 die Führung. Yatcis Hereingabe schob Serdar Birhimeoglu zum 2:1 ein (41.). Dann waren die Gäste wieder komplett und profitierten von einem ruckartigen Einwurf der Gastgeber nach hinten, daraus entstand ein Ballverlust.

Abbouz eroberte den Ball, passte zu Denis Memedi, der zum 2:2 traf (43.). Nach dem Seitenwechsel brachte Yatci eine Ecke auf den zweiten Pfosten, den Abpraller verwertete „Büffel“ Birhimeoglu zum 3:2 (61.). Doch nur drei Minuten später ließ man den Gästen zu viel Platz – Abbouz bedankte sich und markierte das 3:3 (64.). In der Schlussphase brachte Abbouz die Kosovaren wieder auf die Siegerstraße (83.). Doch in der Nachspielzeit traf Siegel aus 24 Metern zum 4:4 (90./+5) und sorgte zumindest für den Teilerfolg. „Es war ein sehr wildes Spiel, sehr torreich mit einem glücklichen Ende für uns, wenn man mit dem Abpfiff des Schiedsrichters den Ausgleich erzielt. Wir haben zweimal geführt und waren nicht in der Lage, diesen Vorsprung länger als zwei – drei Minuten zu halten. Das war entscheidend für das offene Spiel. Wenn wir die Führung länger halten, läuft das Spiel anders. Wir verteidigen aber im Sechzehner zu passiv, da haben wir es den Kosovaren, gerade Abbouz, viel zu einfach gemacht. So darf man in der Klasse nicht verteidigen“, resümierte SVH-Trainer Andreas Berggold, der trotzdem die Saisonleistung hervorhob: „Mit den 43 Punkten haben wir vor den letzten beiden Spielen eine hervorragende Saison gespielt. Viele haben uns ja vor der Runde abgeschrieben, aber es kamen gute junge Leute und die alten sind vorne weg marschiert. Da können wir stolz sein.“

„Dennoch hatten wir weitestgehend keine Intelligenz im Abschluss“ (Kosova-Trainer Jorge Huberman)

Das Restsprogramm sieht das Auswärtsspiel beim abstiegsbedrohten Rödelheimer FC und das letzte Heimspiel gegen die ebenfalls noch nicht gerettete SG Bornheim/Grün-Weiß II vor. „Da wollen wir nochmal jeweils eine schlagkräftige Truppe aufbieten, auch wenn wir derzeit viele Verletzte haben“, stellte Berggold klar. Kosova-Trainer Jorge Huberman ärgerte sich über den späten Ausgleich, rechnete „von der ersten bis zur letzten Minute hochkarätige Torchancen im Fünf- bis Zehn-Minuten-Takt. Dennoch hatten wir weitestgehend keine Intelligenz beim Abschluss. Wir haben Heddernheim meines Erachtens vier Tore geschenkt, die ersten beiden sowieso, das dritte war ein Eckball und beim vierten Tor macht ein Spieler einen Heber gegen einen 1,90 Meter-Mann, statt den Ball nach außen zu schießen.“ Huberman lobte Siegel für sein Auftreten: „Er wurde mit dem Tor belohnt, weil er – sportlich wie er ist – zuvor in einer anderen Szene gesagt hat, dass es kein Eckball war. Der Fußball-Gott hat ihn zusammen mit seiner Schussqualität belohnt. Ein Gentleman mit Sportsgeist. Respekt vor der Platzierung der Heddernheimer, vor der Arbeit des Trainers und dem Teamgeist der Mannschaft.“

Weiterhin kritisierte Huberman die Spielweise und die Einstellung seiner Leute: „Spielintelligenz gehört zum Fußball. Wir haben letztes Jahr viele Spieler geholt, was nicht zielführend war. Die haben uns bis auf Soufian Taadou und Ibrahim Abbouz nicht beglückt. Von den Neuzugängen in der Winterpause ist keiner mehr übrig, die haben uns im Stich gelassen, egal wer. So krebsen wir mit elf Mann herum und haben überhaupt keine Variationsmöglichkeiten beim Wechseln oder umzuschalten auf Defensive oder Offensive.“ Kosova bleiben noch die beiden Heimspiele gegen Union Niederrad und dem SV Griesheim Tarik zum Saisonabschluss. 

Schiedsrichter: Taoufiq Lakhal (Spvgg. Hochheim). Zuschauer: 85.

Tore: 0:1 Ibrahim Abbouz (16.), 1:1 Deniz Yatci (29.), 2:1 Serdar Birhimeoglu (41.), 2:2 Denis Memedi (43.), 3:2 Serdar Birhimeoglu (61.), 3:3, 3:4 Ibrahim Abbouz (64./83.), 4:4 Philipp Siegel (90./+5).

 

 

 

 

2 Responses

  1. Warum denkt Hubermann nie, dass er Unrecht hat, wenn er immer anderen die Schuld gibt? Der Grund ist ganz einfach, zu Beginn der Saison hatte er bis zu 35 Spieler im Training und jetzt wird das ganze Frühjahr mit 12 oder 13 Spielern gespielt. Der Herr muss denken, dass es nie mehr als 20 Spieler geben kann, die schuld sind, aber er muss seine eigene Schuld auf sich nehmen, denn bei vielen Spielern hat er nicht das Verhalten an den Tag gelegt, das sich für einen Trainer gehört, und sie schändlich gedemütigt.
    Einige der Spieler, die dort sind, werden nach Saisonende gehen, und wenn er bleibt, muss die neue Saison nur mit seinem Assistenten spielen.

  2. Ich bin Spieler des Vereins und kann versichern das Jorge sehr professionell mit dem Kader umgegangen ist. Die besagten 35 gab es gar nicht, im Gegenteil durch Jorge hat der Verein sehr profitiert. Ich bin mir zu 100 %, dass Jorge mit einem
    größeren Kader, die Meisterschaft gewonnen hätte. Vor Saisonbeginn bestand der Kader aus 15 Mann, mitten in der Saison musste ein Spieler das Land verlassen; der Dreh-und-Angel-Punkt war von der Spielweise von Jorge. Alleine das hat Jorge nicht herunter gekriegt, im Gegenteil genau da hat er gezeigt, wie man mit den wenigsten Mitteln den vierten Platz sichern konnte und dafür muss man Jorg einfach den Respekt geben. Ich bin froh, einen Trainer wie er kennengelernt zu haben.

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