Hessenligist Türk Gücü Friedberg hat am Mittwochabend den größten Erfolg der 36-jährigen Vereinsgeschichte geschafft und ist erstmals ins Finale des Hessen-Pokals eingezogen. Gegen den Regionalligisten KSV Hessen Kassel gewannen die Kreisstädter in einer emotional geführten Begegnung mit 2:1 (0:1) und treffen im Endspiel am 25. Mai am Bornheimer Hang in Frankfurt auf den Sieger des zweiten Halbfinales zwischen den Regionalligisten SG Barockstadt Fulda-Lehnerz und Kickers Offenbach.
Türk Gücü Friedberg – KSV Hessen Kassel 2:1 (1:1)
1200 Zuschauer waren ans Burgfeld gekommen, darunter rund 300 Anhänger aus Nordhessen. Friedberg spielte erstmals mit den neuen roten Trikots mit der aufgedruckten Stadtsilhouette und warf sich von Beginn an in jeden Zweikampf. Die Gäste hatten auf dem schwer zu bespielenden Rasen in den ersten 20 Minuten mehr vom Spiel, brauchten aber eine Standardsituation, um in Führung zu gehen. Sercan Sararers Freistoß aus 30 Metern halblinker Position dotzte einmal vor TGF-Keeper Felix Koob auf und ging ins Tor (25.). In der Folge verpasste es Kassel nachzulegen.
Die Gastgeber wurden mutiger und wurden kurz vor der Pause belohnt. Toni Reljic bediente Noah Michel und der Goalgetter sorgte für den umjubelten Ausgleich (44.). Kurz darauf hatte Reljic noch eine Möglichkeit, scheiterte aber am KSV-Torhüter Franz Langhoff. Nach dem Seitenwechsel ging das Flutlicht an und die Hausherren witterten ihre Chance aufs Weiterkommen. Nach einem Ballverlust der Nordhessen konnte Mohamed Zouaoui den Ball erobern, in die Mitte zu Reljic passen, der mit gekonnter Ballannahme und perfektem Abschluss zum 2:1 traf (53.).
„Ein enttäuschender Abend, das haben wir uns viel besser vorgestellt“ (Kassels Trainer Alexander Kiene)
Kassel versuchte durch insgesamt fünf Wechsel etwas zu bewirken, hatte aber außer einem Kopfball von Nael Najjer (62.) keine glasklare Chance mehr uns wurde mit zunehmender Spieldauer immer nervöser. Am Ende verdiente sich Friedberg den Sieg und überstand auch die vier Minuten Nachspielzeit. Kassels Trainer Alexander Kiene sprach von einem „enttäuschenden Abend, das haben wir uns viel besser vorgestellt. In der Phase vor der Halbzeit haben wir Dinge getan, die wir in so einem Spiel nicht machen dürfen. Der Gegner hat unsere Fehler sehr gut ausgenutzt. Vom Kopf her kamen wir dann mit der Situation nicht zurecht. So konnten wir den kämpferisch starken Gegner nicht in die Knie zwingen.“
TGF-Trainer Enis Dzihic war überglücklich: „Der Rückstand war die Initialzündung für unsere Offensivaktionen. In der Halbzeit wollten wir mutig weiter spielen, die Jungs haben alles rausgehauen, obwohl sie so viele Spiele in den Knochen haben. Der Sieg ist hochverdient aufgrund der zweiten Halbzeit. Dass wir im Finale stehen ist Wahnsinn.“
Schreibe einen Kommentar