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SC Riedberg kegelt den FC Tempo aus dem Pokal

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Überraschung im Viertelfinale des Kreispokals: der B-Kreisligist SC Riedberg besiegt den Gruppenligisten FC Tempo durch zwei Tore in den letzten 5 Minuten der Verlängerung mit 4:2, nachdem in der regulären Spielzeit ein 0:2-Rückstand aufgeholt wurde.

Der B-Kreisligist SC Riedberg feiert nach dem Spiel den überraschenden Pokal-Triumph gegen den FC Tempo. Foto: MZ

SC Riedberg – FC Tempo 4:2 (2:2, 0:2) n.V.

Die Fronten vor dem Viertelfinale waren bei drei Klassen Unterschied zwischen beiden Mannschaften klar abgesteckt. Auf der einen Seite der SC Riedberg als Tabellenführer der Kreisliga B Frankfurt Gr. 1, der auf drei wichtige Spieler verzichten musste, u.a. fehlte mit dem gesperrten Marvin Diehl der mit 25 Toren erfolgreichste Spieler. Auf der anderen Seite der Gruppenligist FC Tempo, der als Aufsteiger eine gute Saison spielt und derzeit Platz 12 belegt und der in diesem Spiel den Spielern eine Einsatzchance geben wollte, die zuletzt kaum gespielt haben.

Riedbergs Trainer Ersin Dincer zu den Erwartungen vor dem Spiel: „wir freuen uns auf das Spiel, die Spieler sollen unabhängig von dem Gegner einfach Gas geben, so wie wir es in jedem Heimspiel machen.“ Der SC Riedberg möchte mittelfristig in die Kreisoberliga aufsteigen, deshalb hatte man auch in der Vorbereitung viele Testspiele gegen KOL-Vereine gemacht und durchweg gut ausgesehen. Bei kühler Witterung unter Flutlicht entwickelte sich ein tolles Pokalspiel, bei dem man in der ganzen Partie keinen Klassenunterschied zwischen den Teams ausmachen konnte.

In der 9.Minute erhielt Riedberg einen Freistoß aus 17 Metern, der Ball wurde aber von der Mauer zur Ecke abgewehrt. Die Gastgeber spielten ein gutes Pressing und eroberten so viele Bälle im Mittelfeld, während der Gruppenligist Schwierigkeiten hatte, sich Chancen zu erspielen. In der 26.Minute musste Riedbergs Torwart Hamza Samiri zum ersten Mal richtig eingreifen, einen Freistoß aus 25 Metern von Stevan Lukovic fischte der Torwart aus dem Winkel. In der 31.Minute dann eine große Chance für den Kreisligisten, doch ein Verteidiger vom FC Tempo konnte einen Schuss auf der Linie klären. Es dauerte bis zur 38.Minute, bis der Favorit in Führung ging, einen Freistoß fast von der Torauslinie nahe der Eckfahne zirkelte Bojan Mijus direkt ins Tor zur 1:0-Führung für die Gäste, mit der es auch in die Halbzeitpause ging.

In der zweiten Halbzeit kamen die Gastgeber besser aus der Kabine und erzielten in kurzer Folge 4 Ecken, wobei man sagen muss, dass die Einwürfe von Mert Sayan teilweise gefährlicher vor das Tor kamen als die Ecken. Aber die Riedlberger spielten einen schön anzuschauenden Fußball, sehr ballsicher mit quirligen Spielern, die sich immer wieder spielerisch aus der Abwehr befreien konnten. In der 66.Minute kam Riedbergs Denilsson da Silva vor dem Tor zum Abschluss, aber sein Schuss wurde gerade noch zur Ecke abgewehrt. Nur zwei Minuten später schien eine Vorentscheidung gefallen, denn der FC Tempo kam zum 2:0, nach einer schönen Flanke konnte am langen Pfosten Boban Dokic den Ball einköpfen. Aber die Riedberger gaben nicht auf und kamen nur 3 Minuten später zum Anschlusstreffer, nach einer scharfen Flanke von rechts fälschte Nikola Radakovic den Ball unglücklich ins eigene Tor ab. Der Außenseiter schöpfte noch einmal Hoffnung und bedränge daraufhin das Tor der Gäste, und in der 89.Minute fiel dann doch noch der Ausgleich, nach einer abgewehrten Ecke kam Riano Bamberger an den Ball und hämmerte den Ball aus 12 Metern in die Maschen zum vielumjubelten Ausgleich, der beide Mannschaften in die Verlängerung zwang.

Zu Beginn der Verlängerung nutzten die Riedlberger das Momentum und kamen zu zwei Chancen und zwei Ecken, die nicht genutzt werden konnten. Auf der anderen Seite musste Riedbergs Torwart Samiri mit einer Glanzparade in der 96.Minute den erneuten Rückstand verhindern und  ein Distanzschuss von Goran Grijak in der 105.Minute landete nur auf dem Querbalken. Obwohl bei den Gastgebern einige Spieler angeschlagen waren, stemmten sie sich in der zweiten Halbzeit der Verlängerung gegen ein Ausscheiden, und wurden ihrerseits wieder aktiver. Als eigentlich alles auf ein Elfmeterschießen hinauslief, trafen die Riedberger in den letzten 5 Minuten der Verlängerung noch zweimal, und beide male war es Ricardo Mankowski, der mit Schüssen aus 16 Metern (115. und 118.Minute) erfolgreich war und die Riedberger Mannschaft und deren Zuschauer frenetisch jubeln ließ.

Die Überraschung des Viertelfinales war perfekt und die Riedberger dürfen sich im Halbfinale jetzt auf ein Spiel gegen den Verbandsligisten SG Bornheim freuen. Trainer Ersin Dincer nach dem Spiel: „es war ein hart umkämpftes Spiel, wir lagen in der zweiten Halbzeit 0:2 hinten, es sah schon fast danach aus, als würde es auf eine Niederlage zugehen, aber meine Jungens haben Super-Moral und Super-Kampfgeist bewiesen, so wie sie das schon die ganze Saison auszeichnet. Die Jungens haben Qualität, und das haben wir vor dem Spiel angesprochen, das wir uns nicht verstecken müssen, wir haben die Qualität, auch da oben mitzuhalten, und das haben wir heute bewiesen bis zur letzten Sekunde. Natürlich glücklich in der letzten Minute das 2:2, und dann noch in der Verlängerung das 3:2 und 4:2 zu erzwingen, nachdem man so viel Kraft aufgewendet hatte, ist natürlich eine sensationelle Leistung.“ Tempos Sportliche Leiter Zoran Marcetic nach dem Spiel: „das ist Fußball, wir haben 7 Spielern die Chance gegeben in der Start-11, die am Sonntag nicht spielten, leider ist der Plan nicht aufgegangen, Riedberg hat das gut gemacht, sie drehten ein 0:2, jetzt liegt der Fokus auf der Gruppenliga.“

Für den SC Riedberg bedeutet das, den Schwung in das nächste Heimspiel am Wochenende gegen den SV Sandhof Niederrad mitzunehmen für den Kampf um den Aufstieg, denn der FV Saz Rock lauert punktgleich mit einem Spiel mehr auf einen Ausrutscher. Der FC Tempo muss bereits am Freitag zum FV Bad Vilbel.

Schiedsrichter: Emrah Ertem (SC Goldstein). Zuschauer: 70.

Tore: 0:1 Bojan Miljus (38.), 0:2 Boban Dokic (68.), 1:2 Nikola Radakovic (71., Eigentor), 2:2 Riano Bamberger (89.), 3:2 Ricardo Mankowski (115.), 4:2 Ricardo Mankowski (118.)

Zum Schluss noch ein paar fotografische Eindrücke vom Verfasser des Artikels.

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