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Heddernheim muss späten Ausgleich hinnehmen

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Aufsteiger VfL Germania 94 trennte sich vom SV 07 Heddernheim mit 2:2 (1:0). Die Gastgeber konnten in der Schlussphase nach dem Rückstand die drohende Heimniederlage abwenden. Während die Gastgeber auf Rang zehn stehen, konnte der SVH mit dem ersten Remis der Saison und schon zehn Punkten Platz fünf festigen. 
Hier vergibt Oliver Solarz eine der Heddernheimer Torchancen. Foto: PA.
VfL Germania 94 – SV 07 Heddernheim 2:2 (0:1)

Ein Auswärtsspiel am Mainwasen beim Südost-Aufsteiger hatte es für Heddernheim seit über 13 Jahren nicht mehr gegeben. Damals, im August 2010, war man bei sommerlicher Hitze auf den verstaubten Hartplatz geschickt worden, wie sich Spielausschuss-Chef Klaus Schleicher erinnern konnte. Der wird schon lange nicht mehr bespielt, aber dafür begann die Partie auf dem Kunstrasenplatz mit 20 Minuten Verspätung. Die Sprinkleranlage hatte kurz vor 15 Uhr begonnen, Wasser zu werfen und somit mussten die Spieler warten, bis der Schiedsrichter um 15.20 Uhr endlich anpfeifen konnte. Die Hausherren spielten in der ungewönlichen Farbkombination grau-schwarz-rosa, während Heddernheim traditionell in Grün-Weiß auflief. Die ersten Torabschlüsse verzeichneten die Gäste mit Oliver Solarz und Marcus Kreckel, dessen Kopfball statt aufs Tor nach links ging. Bei Heddernheim stand überraschend Marcin Czukiewicz im Tor, der doch eigentlich im Sommer seine Karriere für beendet erklärt hatte. Gleichzeitig hatte der seit 2011 im Verein spielende Keeper aber erklärt, im Notfall bereit zu stehen. Nachdem er schon eine Woche zuvor in der Reserve aushalf, sprang „Czuki“ für seinen verletzten Nachfolger Marc Tomczyk ein und hielt sein Team mit mehreren Paraden im Spiel.

Viel lief bei Germania 94 über den erfahrenen Zafer Sancak, der vom Verbandsligisten FFV Sportfreunde kam. Der wendige Okan Götürmen machte das Spiel der Germania, verteilte die Bälle und versuchte sich selbst durchzusetzen. In der 21. Minute musste SVH-Kapitän Philipp Siegel angeschlagen ausgewechselt werden. Es kam Felix Bürmann und nach einem Foul an Onur gab es Elfmeter für die Germania, den Martin Semere sicher verwandelte (25.). Die gute Kulisse am Mainwasen, darunter auch viele Kinder, erfreute sich an einem guten Spiel, in dem Heddernheim stärker wurde. Kreckel setzte sich dynamisch durch und spielte Balzer in den Lauf, doch der Youngster scheiterte an Anton Harbrecht, dem guten Tormann der „94er“. Kuez darauf setzte Solarz die Kugel an Harbrecht, aber auch am Kasten vorbei. Die gute Nachricht für Heddernheim in der Pause: Captain Siegel versuchte es nochmal, stellte sich angeschlagen in den Dienst der Mannschaft. Und das lohnte sich: Er versenkte einen Freistoß aus 18 Metern zum 1:1 (59.). In der Endphase ging es hin und her. Okan hatte eine Riesenchance, die Czukiewicz entschärfte, im direkten Gegenzug konterte der SVH schnell über links. Der eingewechselte Julian Grundel bediente Deniz Yatci, der die Gäste in Führung brachte – 1:2 (81.). Doch trotz konditioneller Defizite kam Germania 94 zurück und sicherte sich zumindest das Remis.

Langer Austausch zwischen Basci und Berggold

Nachdem Czukiewicz den Schuss von Dominik Curkovic zur Ecke lenkte. Die von Abdulaih Issah getretene Ecke senkte sich mit Hilfe von SVH-Akteur Jose Ferreira Alves zum 2:2 ins Netz (89.). Viele hatten ein Eigentor gesehen, doch der Schiedsrichter schrieb den Treffer Issah zu. Curkovic hatte noch einen Schuss, doch der ging am Tor vorbei. Germania 94-Trainer Hassan Basci, der sich vor der Partie in einem längeren Gespräch mit seinem Kollegen Andreas Berggold über die Aktualität der Liga austauschte, sagte zum Ergebnis: „Das war gerecht. Wir waren konditionell nicht da, wir sind dazu noch nicht in der Lage. Das dauert noch zwei, drei Wochen. Urlauber, Verletzte und Gesperrte haben gefehlt. Es war sehr heiß und beide Mannschaften haben das gut gemacht.“ Das 2:2 sei glücklich gewesen, „aber ab und zu braucht man auch das Glück. Summa summarum haben wir einen Punkt verdient gehabt. Wir können kombinieren, aber ohne Kraft geht es nicht bei 30 Grad. Letztlich haben wir einen Punkt gewonnen“, so Basci. Bereits heute Abend geht es mit dem Gastspiel bei der unerwartet am Tabellenende stehenden Spvgg. Griesheim weiter (20 Uhr). „Die sind nicht so schwach wie sie momentan stehen. Die haben Qualität. Ich hätte gerne Donnerstag gespielt, auch der Heddernheimer Kollege hätte sich das gewünscht für sein Spiel. Wir spielen zwei Tage später wieder, das ist sehr unglücklich gelegt.“

SVH-Trainer Andreas Berggold meinte: „Das ist ein leistungsgerechtes Unentschieden, jede Mannschaft hatte eine dominante Halbzeit. Wir kamen in der ersten Halbzeit nicht richtig in die Zweikämpfe rein, haben einen saublöden, aber berechtigten Elfmeter gegen uns gekriegt. Da darf man sich im Zweikampf nicht so anstellen. Zweite Halbzeit ging klar an uns, weil wir konditionell stärker als der Gegner waren. Wir führen 2:1 und bekommen kurz vor Schluss eine direkt verwandelte Ecke rein, die leicht von unserem Spieler abgefälscht wurde. Das fühlt sich jetzt etwas brutal an mit dem 2:2, aber am Ende ist es ein gerechtes Ergebnis.“ Auch Berggold kritisierte den Spielplan, der die Grün-weißen schon heute Abend an den Rosegger zum Nordwest-Derby bei Concordia Eschersheim führt (20 Uhr). „Für alle Mannschaften, die Sonntag gespielt haben, ist es brutal am Dienstag spielen zu müssen, nur weil am Donnerstag die Eintracht in der Conference Leaugue spielt. Das ist für mich nicht nachvollziehbar, dass das so gelegt worden ist. Jede Mannschaft hat angeschlagene Spieler, die auf die Zähne beißen müssen.“ Zum Gegner mit Ex-Coach Andreas Ludwig: „Concordia ist immer unangenehm, wir haben die letzten Jahre dort nichts geholt und würden gerne mal etwas mitnehmen. Wir werden mit allem was wir haben dagegen halten. Die Mannschaft, die den Sonntag besser verkraftet hat und schneller regenerieren kann, wird als Sieger vom Platz gehen.“

Schiedsrichter: Mustafa Ayhan (TSV Seckmauern). Zuschauer: 118.
Tore: 1:0 Martin Semere (25./Foulelfmeter), 1:1 Philipp Siegel (59.), 1:2 Deniz Yatci (81.), 2:2 Abdulaih Issah (89.).

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