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Zuschauer-Eklat bei Griesheimer Auswärtssieg

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Der SV 07 Heddernheim unterlag in der Kreisoberliga Frankfurt dem Tabellendritten Spvgg. 02 Griesheim in einer turbulenten Begegnung mit 3:5 (1:3). Die Partie wurde durch einen nicht tolerierbareren Zwischenruf eines heimischen Zuschauers überschattet, der eine Spielunterbrechung von acht Minuten auslöste. 
Heddernheims Orazio Giorgianni (Nummer 3) beobachtet einen Angriff der Gastgeber. Foto: PA.  
SV 07 Heddernheim – Spvgg. 02 Griesheim 3:5 (1:3)

Die Gäste waren mit zwei Niederlagen ohne eigenes Tor in die restliche Rückrunde gestartet und wollten in Heddernheim die 0:2-Niederlage in der ersten Kreispokalrunde sowie das 0:1 aus der Vorsaison vergessen machen. Im Hinspiel hatten sich beide Teams an der Eichenstraße mit 3:3 getrennt. „Das ist eine bittere Niederlage. Aufgrund der zweiten Halbzeit hätten wir einen Punkt verdient gehabt. Die Griesheimer haben schnell nach vorne gespielt, aber wir haben uns wieder gefangen und waren in der zweiten Halbzeit sogar näher am Sieg dran“, resümierte SVH-Coach Andreas Berggold. Gästetrainer Marco Santonastaso befand: „Die erste Halbzeit haben wir sehr guten Fußball gezeigt. Die drei Offensivspieler haben so viel Tempo gebracht, das für Heddernheim schwer zu kontrollieren war. Wir haben erwartet, dass der Gegner mit einer anderen Einstellung kommt. Nach dem Ausgleich haben wir uns zusammengerauft und den Elfmeter bekommen. Als der Heddernheimer Torwart vorne war, konnten wir den Deckel drauf machen.“ In der Tat startete Griesheim mit viel Geschwindigkeit in die Begegnung, vor allem der schnelle Deniz Pekgüzelyigit war von den Heddernheimer Abwehrspielern nicht zu stoppen.

Seinen ersten Abschluss parierte SVH-Torhüter Marcin Czukiewicz (4.). Auf der anderen Seite bot sich Oliver Solarz die Chance zur Führung, aber Griesheims Torhüter Adoney Johannes parierte (10.). Dann spielten die Gäste zu schnell für die SVH-Abwehr, Pekgüzelyigit war auf der linken Seite durch und passte nach innen, wo Bilal Hamdaoui einschob – 0:1 (14.). Das erste Tor der „Schleifer“ war noch gar nicht durchgesagt, da stand Tcha Djobo Fayisal in der Mitte frei und verdoppelte auf 2:0 (16.). Ein Tor nach einem Distanzschuss von Pekgüzelyigit, kurz „Pekki“ genannt, zählte wegen vorherigen Handspiel nicht. Heddernheim versuchte sich zu sammeln und kam nach einem Freistoß von Tino Matijevic durch Christos Papadopoulos zum Anschlusstreffer (22.). In der 31. Minute zielte Tino Matijevic nach einem Zuspiel von Antonie Willeführ knapp drüber. Aus 35 Metern senkte sich dann ein Freistoß von Hamdaoui über Czukiewicz hinweg ins Tor – der alte Abstand war wieder hergestellt (34.). Kurz vor der Pause blieb der Heddernheimer Torhüter Czukiewicz nach einem Zusammenprall benommen liegen. Der Griesheimer Pekgüzelyigit war so fair, den Ball ins Aus statt ins leere Tor zu befördern.

Schnelle Reaktion des Heimvereins: Pöbelnder Fan des Sportgeländes verwiesen 

Der Keeper konnte dann aber doch weiter machen und es wurde im zweiten Abschnitt noch einmal richtig spannend. Der Griesheimer Lars Jung brachte Solarz zu Fall, es gab Foulelfmeter und den verwandelte Kapitän Philipp Siegel zum 2:3 (55.). Einen Freistoß von Matijevic konnte Johannes zur Ecke abwehren und dann waren die Gastgeber aufgrund einer Zeitstrafe gegen Papadopoulos in Unterzahl (ab 70.). Just in dieser Phase kam es aufgrund des Rufes eines Zuschauers, der die Griesheimer Mannschaft als „Drecksvolk“ bezeichnete, zu Tumulten auf dem Spielfeld. Der Heimverein reagierte schnell und verwies den pöbelnden Fan des Sportgeländes. Dennoch setzten sich die Diskussionen minutenlang fort, ehe sich die Gemüter so weit beruhigten, dass weiter gespielt werden konnte. Santonastaso sagte zum Vorfall: „Ich habe nur gesehen, dass meine afrikanischen Spieler verärgert waren. Dann haben wir uns gedacht, dass irgendwas vorgefallen sein muss. Wir haben aber mit Heddernheims Kapitän Philipp Siegel gesprochen und ihm gesagt, dass seine Mannschaft nichts damit zu tun hat. Auch der Verein nicht, weil es ein einzelner Fan war, der solche Aussagen getroffen hat. Das kannst Du nicht unterbinden. Heddernheim hat gut reagiert und diesen Herren vom Platz gebeten.“

Auch Berggold äußerte sich: „Es ist sehr hektisch geworden, ich habe es gar nicht mitbekommen, was für Worte gesagt worden sind. Die Griesheimer haben dann aber auch dazu beigetragen, dass es nicht gleich ruhig wurde, denn sie haben auch unsere Leute beleidigt. Der Ruf des Zuschauers gehört sich nicht, ganz klar. Aber nur auf uns zu zeigen, ist dann auch nicht richtig.“ Als die Partie fortgesetzt werden konnte, war die Zeitstrafe gegen Papadopoulos abgelaufen und die Grün-Weißen machten weiter Druck. In der nun emotionsgeladenen Atmosphäre traf Matijevic per Freistoß den Pfosten. Den Nachschuss setzte Papadopoulos am Tor vorbei (86.). Aus der Drehung traf dann Papadopoulos zum vielumjubelten 3:3 (89.). „Griesheim hat nicht mehr viel von seiner Klasse gezeigt, sie haben mit Auswechslungen Zeit geschunden“, sagte Berggold. Aber es blieb noch die lange Nachspielzeit wegen der Unterbrechung. Als die Gäste dann einen Ball in die Schnittstelle spielten und Czukiewicz ein Foulspiel beging, gab es Elfmeter, den Ante Peko zum 4:3 für Griesheim verwandelte (90.+4). Als die Gastgeber komplett aufmachten und Czukiewicz mehrmals in den gegnerischen Strafraum bei Eckbällen stürmte, traf „Pekki“ mit dem letzten Schuss aus 40 Metern ins leere Tor (90.+11.).   

Schiedsrichter: Olaf Kehne (Büdingen). Zuschauer: 87.
Tore: 0:1 Bilal Hamdaoui (14.), 0:2 Tcha Djobo Fayisal (16.), 1:2 Christos Papadopoulos (22.), 1:3 Bilal Hamdaoui (34.), 2:3 Philipp Siegel (55./Foulelfmeter), 3:3 Christos Papadopoulos (89.), 3:4 Ante Peko (90./+4, Foulelfmeter), 3:5 Deniz Pekgüzelyigit (90./+11). 

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