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Erster Saisonsieg für TSG Niederrad

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Der SV 07 Heddernheim unterlag am Sonntag in der Kreisoberliga Frankfurt dem bisher punktlosen Schlusslicht TSG Niederrad mit 3:4 (1:1) und versinkt mit nur acht Punkten weiter im Tabellenkeller. Der Gruppenliga-Absteiger feierte damit im zehnten Anlauf seinen ersten Saisonsieg. Während die Heddernheimer erneut durch eine instabile Deckung auffielen, verdienten sich die Gäste den Sieg durch eine engagierte Vorstellung.

Kopfballduell zwischen dem Niederräder Kapitän Nuno Miguel Pires Lopes und Heddernheims Antonie Willeführ. Foto: PA.

SV 07 Heddernheim – TSG Niederrad 3:4 (1:1)

Die Heddernheimer Spieler hatten sich für das Heimspiel gegen den Tabellenletzten viel vorgenommen und sich bereits morgens zum Frühstück eingefunden, um sich auf die wichtige Partie einzustimmen. Doch am Ende des Tages standen die diesmal in blau spielenden Gastgeber selbst gegen das Schlusslicht mit leeren Händen da. Dabei hatte die Begegnung vor einer Minuskulisse eigentlich optimal begonnen. Nach einer Hereingabe von Sadullah Erkmen, der den Vorzug gegenüber Oliver Solarz erhielt, stand Stürmer Christos Papadopoulos am zweiten Pfosten frei und schob zur Führung ein (2.). Doch der frühe Treffer gab Heddernheim nicht die erhoffte Sicherheit, man war nicht in der Lage das 1:0 länger zu verwalten. Im Gegenteil: Nach einer eigenen Ecke schalteten die Gäste schnell um und Marius Croll erzielte inmitten der noch laufenden Musikuntermalung des Platzsprechers den Ausgleich (5.). Niederrad überraschte mit einer guten Spielanlage und gewann mehr an Selbstvertrauen. Bei den Gästen hatte zwischenzeitlich ein Trainerwechsel stattgefunden, denn Vorstandsmitglied Hakan Akkoc coachte von außen und stand auch auf dem Spielberichtsbogen, verzichtete aber auf seine Einwechslung.

Nach eigenen Aussagen hat Akkoc den bisherigen Spielertrainer Oguz Akkas abgelöst. Nachdem SVH-Tormann Marcin Czukiewicz einen Freistoß von TSG-Kapitän Nuno Miguel Pires Lopes zur Ecke abgewehrt hatte, gab es Elfmeter für Niederrad, nachdem Rojhat Ügüt den Gegenspieler Ali Tekin gefoult hatte. Pires Lopes konnte den gut getretenen Strafstoß nicht verwandeln, Czukiewicz ahnte die Ecke und parierte zur Seite (11.). Danach verlief das Spiel lange ausgeglichen bis zur Pause, außer einem Kopfball von SVH-Spieler Antonie Willeführ passierte nichts nennenswertes. Ein nicht geahndetes versuchtes Foulspiel von Erkmen an der Mittellinie brachte die Niederräder mit dem Halbzeitpfiff in Rage, kurz vor dem Gang in die Kabinen kam es sogar zu Scharmützeln zwischen den Akteuren, die Nerven schien blank zu liegen. Nach dem Seitenwechsel stand es weiter lange 1:1, die Gastgeber ließen sich vom Schlusslicht ausspielen, wirkten völlig verunsichert. So kam Niederrad zu Chancen von Pires Lopes und Daniel Sousa. Bei den Gästen spielte mit Abel Aron ein Spieler, der die letzten zwei Jahre in Heddernheim nicht über die Rolle des Ersatzspielers hinaus kam, sich aber als feiner Teamplayer erwies.

Heddernheim ohne Absicherung nach hinten 

Da ihm nicht mehr Einsatzzeiten garantiert werden konnte, wechselte Aron zur TSG Niederrad. Bei Heddernheim war mit der Einwechslung von Oliver Solarz sofort mehr Zug auf das Tor der Niederräder, das von Feldspieler Murat Karakus gehütet wurde. Der parierte dann einen Weitschuss von Tino Matijevic, ehe der Gruppenliga-Absteiger durch den eingewechselten Berehef Zewede Hagos in Führung ging (73.). Pires Lopes legte aus 20 Metern das 3:1 für die Gäste nach (78.), aber da Dogan Nazim Erbulan postwendend verkürzte (79.), blieb es spannend. Doch statt jetzt alle Kräfte zu bündeln und die Schwächen des Gegners zu nutzen, spielte Heddernheim wieder völlig ohne Absicherung und kassierte durch Croll den vierten Treffer (81.). Doch auch dann war noch nicht alles vorbei, denn Solarz leitete mit einem Drehschuss zum 3:4 (90./+1) eine spannende Nachspielzeit ein. In diesen sechs Minuten stürmte auch Tormann Czukiewicz nach vorne, doch trotz zahlreicher Eckbälle wollte der Ausgleich nicht gelingen und nach dem Schlusspfiff des gut leitenden Schiedsrichters war die Blamage perfekt.

SVH-Trainer Andreas Berggold war maßlos enttäuscht: „Wir haben phasenweise wie ein Tabellenachter gespielt, aber nicht wie eine Mannschaft, die unten im Abstiegskampf steckt. Dazu haben wir wieder von vier Gegentoren zwei hergeschenkt und vorne aus unseren Möglichkeiten nur drei Tore gemacht. In ganzer Linie haben wir enttäuscht. Niederrad war entschlossener, sie waren eine Einheit auf dem Platz. Ich will uns den Willen nicht absprechen, aber das hat einfach nicht gereicht, das ist zu wenig. Der Sieg der TSG Niederrad geht in Ordnung, Glückwunsch zu ihrer Leistung. So wird es für uns sehr schwer, wir treffen als Mannschaft zu oft falsche Entscheidungen, haben den Mut nicht, Eins gegen Eins-Situationen zu bestreiten.“ Der langjährige Heddernheimer Trainer, für den diese Situation nicht neu ist, fügte hinzu: „Ich weiß nicht, ob jeder es begriffen hat, in welcher Situation wir stecken. Wir hatten schon eine interne Besprechung, die anscheinend nicht bei jedem gefruchtet hat. Wahrscheinlich werden wir noch mal reden müssen, um nächsten Sonntag in Hausen eine ordentliche Leistung zu zeigen.“ Bei den Gästen zeigte sich TSG-Pressewart Sven Hilbich sehr glücklich über die ersten drei Punkte: „Endlich haben wir uns mal belohnt, dennoch wird die Saison für uns weiterhin sehr schwer.“  

Schiedsrichter: Marc-Tobias Baudisch (Mainz-Kastel). Zuschauer: 64.

Tore: 1:0 Christos Papadopoulos (2.), 1:1 Marius Croll (5.), 1:2 Berehef Zewede Hagos (73.), 1:3 Nuno Miguel Pires Lopes (78.), 2:3 Dogan Nazim Erbulan (79.), 2:4 Marius Croll (81.), 3:4 Oliver Solarz (90./+1).

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