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Heddernheim hält 80 Minuten in Unterzahl Stand

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Nach einem ereignisreichem Kellerduell in der Kreisoberliga Frankfurt bleiben der TSKV Türkgücü und der SV 07 Heddernheim nach Punkten gleichauf. Das 2:2 (2:2) half so wirklich keinem der Kontrahenten, sich von den möglichen Abstiegsplätzen zu entfernen. Da die Gäste aber ab der 11. Spielminute mit einem Mann weniger agieren mussten, war das fünfte SVH-Remis in dieser Saison auf dem fast schon unbespielbaren Rasenplatz ein Punkt für die Moral. 
Schiedsrichter Muamer Kuric verteilt in dieser Szene eine von vielen Gelben Karten. Der Heddernheimer Orazio Giorgianni regt sich darüber auf, während Türkgücü-Kapitän Emre Kadimli sich gelassen umdreht. Foto: Mithat Gürser.
TSKV Türkgücü – SV 07 Heddernheim 2:2 (2:2)

3:3, 3:3, 2:2, 2:2, 2:2 – die Unentschieden-Serie der Heddernheimer geht in dieser Saison munter weiter, doch diesmal war es ein Punkt unter anderen Begebenheiten für die Grün-Weißen. Auf einem vom Regen völlig aufgeweichten und fast schon unbespielbaren Platz war Türkgücü mit dem ersten Schlag nach vorne durch Schlitzohr Murat Tiryaki in Führung gegangen (1.). 16 Sekunden lief da gerade die eben erst eingeschaltete Stoppuhr. Im Gegenzug bot sich Heddernheims Stürmer Christos Papadopoulos die Chance zum 1:1, doch der Grieche schoss knapp drüber (2.). In der 11. Minute unterband SVH-Innenverteidiger Niels Gerbig einen langen Ball. Schiedsrichter Muamer Kuric, der schon in Bosniens 2. Liga gepfiffen haben soll, zückte wegen Handspiels außerhalb des Strafraums die Rote Karte. Da nutzten alle vehementen Proteste der Gäste nichts, die der Meinung waren, Gerbig habe den Ball nur mit dem Körper gestoppt. Heddernheim nahm die Situation nun an und versuchte auf dem großen Rasen, trotzdem nach vorne zu spielen.

Und wurde nach Foul an Oliver Solarz mit einem Foulelfmeter belohnt, den Kapitän Antonie Willeführ zum Ausgleich verwandelte (19.). In den folgenden Szenen retteten die Gastgeber bei Abschlüssen von Papadopoulos (23.) und Solarz (25.) jeweils vor der Torlinie. Nach 26 Minuten setzte sich Solarz aber so stark in Szene, dass er überlegt zum zweiten Treffer einschob – Heddernheim führte jetzt in Unterzahl. Die hielt aber nur zehn Minuten, weil der auf der Gegenseite immer brandgefährliche Tiryaki den Ball gekonnt annahm und SVH-Tormann Marcin Czukiewicz zum 2:2 überwand (36.). Abzusehen war da noch nicht, dass es sich hierbei schon um den Endstand handeln würde. Zumal beide Seiten weiter nach vorne agierten und durch Freistöße wie von TSKV-Kapitän Emre Kadimli gefährlich blieben. Im zweiten Abschnitt versuchte auch Tino Matijevic in seiner Eigenschaft als Mann der ruhenden Bälle mit Freistößen zum Erfolg zu kommen, doch einmal setzte der Ball auf und Keeper Vasile Crivoveazii lenkte den Ball zur Ecke.

„Wir wollten lange Bälle über die Außen spielen und auf Fehler vom Gegner spekulieren“ (Türkgücü-Interimstrainer Ercan Kadimli)

Von der 70. bis zur 80. Minute spielten dann zehn gegen zehn Spieler, da Feyzullah Elmas von Türkgücü die Zeitstrafe erhielt. Der eingewechselte SVH-Stürmer Sadullah Erkmen hatte dann mit einem Superschuss den Siegtreffer vor der Brust, rechnete aber nicht mit der Superparade des rumänischen TG-Torhüters Crivoveazii (84.). Fast ein Eigentor hätte dann noch Heimakteur Erol Güler produziert, der eine Flanke von Rojhat Ügüt fast ins eigene Tor lenkte, so blieb es beim 2:2. Türkgücüs Interimstrainer Ercan Kadimli sagte nach der Partie, dass man merke „dass die Jungs zur Zeit kein Erfolgserlebnis haben, das merkt man in den Köpfen. Wir wollten lange Bälle über die Außen spielen und auf Fehler vom Gegner spekulieren. Es lief alles für uns, aber aus unerklärlichen Gründen haben wir den Gegner stark gemacht. Die Heddernheimer haben vorne mit ihren zwei, drei Leuten gute und gefährliche Stürmer, die das gut ausgenutzt haben.“

SVH-Trainer Andreas Berggold sprach nach dem völlig missratenen Spielstart mit dem Gegentor nach 16 Sekunden und der Roten Karte nach elf Minuten, die „in unseren Augen unberechtigt war“, von einer „schweren Sache, aber wir haben richtig Gas gegeben und gekämpft. Beide Mannschaften haben alles rausgeholt, was auf diesem Acker geht. Der Punkt war am Ende absolut verdient, wir hatten sogar noch die Chance zum Siegtreffer. Ich bin stolz auf die Truppe, was sie hier mit einem Mann weniger abgeliefert hat. 80 Minuten mit einem Mann weniger und auf diesem tiefen Platz ist das Remis leistungsgerecht. Den einen Mann weniger hat man kaum gemerkt, hinten hat Youngster Johannes Nordmeyer gut aufgeräumt. Vom Kopf her war es schon wichtig, hier nicht zu verlieren.“ 

Schiedsrichter: Muamer Kuric (Kronberg). Zuschauer: 58.
Tore: 1:0 Murat Tiryaki (1.), 1:1 Antonie Willeführ (19./Foulelfmeter), 1:2 Oliver Solarz (26.), 2:2 Murat Tiryaki (36.).

Vielen Dank an Mithat Gürser für die Bildergalerie!

 

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