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„Preußen“ holen umkämpften Derby-Sieg

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Es war wie so oft in den letzten Jahren, wenn der SV 07 Heddernheim auf den SV Viktoria Preußen traf. Die Gäste holten den Derby-Sieg, hatten in einer umkämpften Partie am Ende auch das nötige Glück und gewannen das wichtige Spiel im Kampf um den Klassenerhalt knapp mit 2:1 (0:0).

Bruderduell: Giuliano Amante in weiß gegen Antonie Willeführ in grün. Foto: PA. 

SV 07 Heddernheim – SV Viktoria Preußen 1:2 (0:0)

Die Heddernheimer Bilanz der letzten fünf Heimspiele gegen die Preußen? Fünf Niederlagen bei 7:15 Toren. In den letzten sieben Jahren gab es insgesamt nur einen Ligasieg, dazu ein Weiterkommen im Kreispokal nach Elfmeterschießen. Der letzte Heimsieg der Grün-Weißen gegen die Gäste von der Hügelstraße datiert vom 10. April 2016. Ein 3:2-Sieg, damals hieß der SVH-Trainer noch Andreas Ludwig und bei den Preußen stand Nawid Saighani an der Seitenlinie. Diesmal ging es um besonders viel, denn der Abstand beider Teams betrug nur zwei Punkte. Mit einem Sieg, der durchaus im Bereich des Möglichen lag, hätte Heddernheim die Gäste wieder im Klassement überholt. Doch statt mit einem Punkt Vorsprung aus der Begegnung raus zu gehen, sind es nun fünf Punkte Rückstand auf den direkten Konkurrenten. Zusätzlich spürt Heddernheim den Atem des eigentlich schon abgeschlagenen Vorletzten FC Posavina, der sich durch zwei Siege bis auf zwei Zähler an den SVH herangeschlichen hat und die Heddernheimer am letzten Spieltag zum Showdown empfängt. Zum Spiel: Selten gab es ein Duell beider Mannschaften, in dem es so viele Torabschlüsse gab.

Dass es 68 Minuten lang 0:0 stand, lag auch am Unvermögen der beiden Sturmreihen, die bis zu diesem Zeitpunkt sämtliche Möglichkeiten vergeigten. „Wir sind sehr schlecht ins Spiel gekommen in der ersten Halbzeit. Da müssen wir froh sein, dass es noch 0:0 stand“, konstatierte SVH-Trainer Andreas Berggold. Möglichkeiten zur Führung waren dennoch vorhanden. Christos Papadopoulos scheiterte an Gästetormann Oliver Copik (7.), Antonie Willeführ verzog nach einem Konter (11.) und Deniz Yatci traf nach einem Eckball die Latte (11.). Dann übernahm aber der Gast die Initiative und kam zu diversen Abschlüssen durch Giuliano Amante (15./drüber), Oskar Copik (16./vorbei), Tim Gießler (17./nach einer Ecke wurde es gefährlich), sowie den zur Halbzeit aus privaten Gründen ausgewechselten Stürmer Daniel Wolf (22./40., beide Schüsse parierte SVH-Keeper Marcin Czukiewicz. Der jüngste der drei Brüder auf dem Feld Cherano Willeführ vergab kurz vor der Pause noch eine Chance. „Wir hatten Glück, dass die Preußen diese klaren Chancen nicht genutzt haben“, meinte Berggold.

„Glück und Pech lagen eng beieinander“ (Heddernheims Trainer Andreas Berggold)

Nach Wiederbeginn, zu dem der Coach Rojhat Ügüt für Dawit Demeke brachte, änderte sich dies. Heddernheim lief in Gestalt von Oliver Solarz auf das Tor der Gäste zu, der Stürmer scheiterte an Torwart Copik und brachte auch den Nachschuss nicht im Kasten unter (48.). „Die zweite Halbzeit lief mehr in unsere Richtung. Da waren wir die bessere Mannschaft, das Glück und das Pech lag aber sehr nah beieinander.“ Czukiewicz musste zwischendurch Schüsse von C.Willeführ und dem für Wolf eingewechselten Adrijan Aslimoski entschärfen, ehe C.Willeführ einen Konter zur Führung der Viktorianer vollendete (68.). Mit der Einwechslung von Serdar Birhimeoglu als dritter Spitze versuchten die Gastgeber den Druck zu erhöhen und kamen zum Ausgleich. Deniz Yatci wurde auf der linken Seite freigespielt und traf flach zum 1:1 (82.). Jetzt wollten die ganz in Grün spielenden Hausherren doch noch mehr und kamen durch Birhimeoglu zu einer Riesenchance. Der stramme Schuss des „Büffels“ hätte wohl den Weg ins Tor gefunden, wäre nicht sein Mitspieler Ügüt genau in der Schussbahn gestanden und so den Ball abgeblockt hätte (85.). „Das wäre wahrscheinlich die Entscheidung zu unseren Gunsten gewesen, aber wir stehen uns da selbst im Weg“, ärgerte sich Berggold.

Stattdessen kam der Ex-Heddernheimer Amante mit einem Schlenzer daher, der begünstigt durch den Wind in den Winkel flog und den Gästen die drei Punkte noch bescherte (89.). „Das ist sehr bitter für uns. Wir wollten gewinnen und die Preußen überholen. Ein Unentschieden wäre das gerechtere Ergebnis gewesen. Gästecoach Artur Rissling freute sich nach dem Spiel, denn seit seinem Amtsantritt hat der Coach gegen Heddernheim noch kein Ligaspiel verloren: „Es war hart umkämpft, das hätte auch in die andere Richtung laufen können. Spielerisch waren wir klar besser, aber es ist nicht einfach gegen die langen Bälle der Heddermheimer, die von den beiden Stürmern gut behauptet werden.“ Im ersten Abschnitt, so Rissling, hätte sein Team 2:0 führen müssen. „Dann ging es hin und her, beide Teams hatten Chancen. Ich denke besonders an das Ding in der 85. Minute, als die Gastgeber den eigenen Mann anschießen. Der wäre rein, dann hätten wir 2:1 hinten gelegen. Im Endeffekt verdient, aber das Tor in der 89. Minute war vom Zeitpunkt her glücklich. Ich bin froh, dass wir durch die zwei Siege uns Luft nach unten verschafft haben.“ Rissling drückt den Heddernheimern im Kampf um den Klassenerhalt die Daumen. „Solche Spiele machen Spaß, das sind Derbys, zu denen Zuschauer kommen. Ich will auch nächste Saison gegen Heddernheim spielen.“

Schiedsrichter: Gabriel Acar (Wiesbaden). Zuschauer: 111.

Tore: 0:1 Cherano Willeführ (68.), 1:1 Deniz Yatci (82.), 1:2 Giuliano Amante (89.).

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