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Heddernheim führt die Tabelle an

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Der Lauf geht weiter! Auch im fünften Meisterschaftsspiel blieb der SV 07 Heddernheim erfolgreich, besiegte Aufsteiger SG Westend vor heimischer Kulisse mit 4:3 (1:2) und erreichte mit der makellosen Bilanz von 15 Punkten die Tabellenspitze. Diese kann das Team von Trainer Andreas Berggold im Nachholspiel am Dienstagabend (20.15 Uhr) gegen den Platzrivalen FC Croatia sogar weiter ausbauen. 
Geselliges Miteinander: Anhänger und Mannschaft des SV 07 bilden eine Einheit. Foto: PA.
SV 07 Heddernheim – SG Westend 4:3 (1:2)

Vor der Partie gab es bewegende Sätze via Lautsprecher für den Ende August verstorbenen langjährigen Vereinswirt Wolfgang Wagner. Dem 84-jährigen zu Ehre spielte der SV 07 mit Trauerflor. Rein ins Spiel: Die Gäste, bei denen Trainer Vait Arslanoski nach dem letzten Spiel seinen Hut genommen hatte, wurden von Amine Kamboua unterstützt von Spieler Nadeem Ahmed betreut.

Im Hintergrund stand Vereinspatron Esad Golos parat, der sich auch zum Trainerwechsel äußerte: „Wenn man mit so einer Mannschaft mit einem Punkt startet, schrillen die Alarmglocken. Dann muss ich als Präsident eingreifen, wenn etwas nicht funktioniert.“ Von Verunsicherung war bei Aufsteiger Westend nichts zu spüren. Der Wiederaufsteiger umzingelte Heddernheim in der eigenen Hälfte und machte Druck. Die Gastgeber befreiten sich nur sporadisch. Abschlüsse wie die Flanke von Marco Yatci auf die Latte fielen in die Kategorie Zufallsprodukt. Anders Westend, das schnell und durchdacht nach vorne kam, sich so Standards erspielte. Bei einer Ecke stand dann der lange Abwehrspieler Mert Sayan frei und köpfte ein – 0:1 (24.). Erstmals in dieser Saison lagen die erneut in grau agierenden 07er zurück und es sollte noch dicker werden. Elfmeter für Westend und Kapitän Ismail Sy verwandelte, der Versuch wurde aber anulliert, da sich Spieler der Gäste zu früh in den Strafraum bewegten. Im zweiten Versuch blieb Sy cool, verwandelte auf die gleiche Manier und sorgte für Jubel beim zahlreich mitgereisten Westend-Anhang (34.). Heddernheim kam bis zu diesem Zeitpunkt kaum ins Spiel. Der Wendepunkt war der Anschlusstreffer nach einem langen Ball, den Marco Yatci in den Lauf von Torjäger Cherano Willeführ weitergab.

  • Schlitzohr Cherano Willeführ mit fünftem Saisontor

Der Stürmer umkurvte Torhüter Hamza Samiri und schob zum 1:2 ein (40.). Ein Treffer mit Signalwirkung vor der guten Kulisse von 112 Besuchern auf dem frisch erneuerten Kunstrasenplatz. Nach dem Seitenwechsel war der SVH tonangebend, machte nun mächtig Druck und profitierte davon, dass Gästeakteur Ricardo Mankowski sich eine unnötige Gelb-Rote Karte einhandelte (60.). Kurz darauf krasser Tormannfehler von Samiri, der den Ball vor die Füße des lauernden Cherano spielte. Das Schlitzohr zog sofort ab und es hieß 2:2 (61.). Nun kamen mit Luca Fortunato und Luka Filip Brnas neue Impulse in die Offensive, aber für das 3:2 sorgte Dauerbrenner Deniz Yatci, nun in seiner zehnten SVH-Saison. Der einstige Jugendspieler markierte per Heber das 3:2 gegen Samiri (75.). Doch die Moral der Gäste war intakt. Wieder konnte Sayan nach einer Ecke ungehindert zum 3:3 einköpfen (81.). Den Lucky Punch landete aber der fünf Minuten zuvor eingewechselte Ömer Güngör. Der von Gruppenligist TSKV Türkgücü gekommene 20-jährige traf mit einem satten Schuss aus der zweiten Reihe zum viel umjubelten 4:3-Siegtreffer (89.). Dabei blieb es, denn in den sechs Minuten Nachspielzeit passierte nichts mehr und der SV Heddernheim übernimmt erstmals seit 2012 die Tabellenführung in der Kreisoberliga. Trainer Andreas Berggold fand es „unerklärlich, dass wir so schwer ins Spiel gefunden haben, den Anfang haben wir komplett verschlafen. Wir können froh sein, dass wir kurz vor der Pause den Anschlusstreffer gemacht haben. Das war psychologisch wichtig. Wie ausgewechselt, waren wir nach der Pause in starken Phasen dominant, so haben wir den Gegner nach hinten gedrängt. In Überzahl haben wir die Fehler des Gegners ausgenutzt, waren zur Stelle und haben die Tore gemacht. Der Siegtreffer war glücklich, aber absolut verdient. Kompliment nicht nur an Ömer, sondern an alle fünf, die reingekommen sind.“

Für das Dienstag-Spiel gegen Croatia wünscht sich der Coach eine andere Einstellung als in den Vorjahren, als es regelmäßig happige Niederlagen gegen den Platzrivalen regnete. Vier Niederlagen in Folge stehen da zu Buche, der letzte Sieg datiert vom 26. Februar 2023 mit einem 6:1-„Auswärtssieg“. „Wir müssen selbstbewusst auftreten, das ist der Schlüssel zum Erfolg. Dann wird es ein heißes, spannendes Spiel.“ Auf Seiten der SG Westend kommentierte Trainer Amine Kamboua: „Mit der Zeit haben die Kräfte nachgelassen, nachdem wir es in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht haben. Mit der Gelb-Roten Karte gegen Mankowski, der Unterzahl und dem zweimaligen Patzer des Torwarts Samiri kamen wir ins Hintertreffen. Die Heddernheimer haben es am Ende erzwungen, eine Punkteteilung wäre gerecht gewesen. Die nächsten Spiele – das ist doch klar – müssen wir punkten.“ Gegen die SG Harheim am Sonntag soll dann der erste Sieg des Wiederaufsteigers gelingen. 

  • Schiedsrichter: Lukas Kühl (FC Freudenberg).
  • Zuschauer: 112.
  • Tore: 0:1 Mert Sayan (24.), 0:2 Ismail Sy (34./Foulelfmeter), 1:2, 2:2 Cherano Willeführ (40./61.), 3:2 Deniz Yatci (75.), 3:3 Mert Sayan (81.), 4:3 Ömer Güngör (89.). 
  • Gelb-Rote Karte: Ricardo Mankowski (Westend/60.).