By Pedro | Published | Keine Kommentare
Die für 15 Uhr geplante Partie am Mainwasen begann mit elf Minuten Verspätung, da die Gastgeber noch die Hosen und Stutzen wegen identischen Farben mit dem Gast wechseln mussten. Als dann der Anstoß erfolgen sollte, war plötzlich kein Ball zur Hand. Die Heimelf hatte das Spielgerät schlichtweg in der Kabine vergessen. „Derzeit ist es im Zuge eines Vorstandswechsels sehr chaotisch bei der Germania. Der alte Vorstand hat ganze Trikotsätze mitgenommen“, berichtete Germania-Trainer Siar Daudi. Bemerkenswert und sehr erfreulich ist, dass sich die aktiven Spieler Sunny Sallan und Zie Moussa Quattara in den Vorstand haben wählen lassen. Kapitän Sallan fungiert seit Sommer auch als Erster Vorsitzender des ältesten Fußballvereins Frankfurts. In der intensiven Partie hatten die Heddernheimer eine gute Chance, als Torjäger Marcus Kreckel steil geschickt wurde, aber zu zaghaft vor Germania-Torhüter Anton Harbrecht abschloss (16.).
Die Gastgeber hatten am Mainwasen mehr vom Spiel, kamen zu Möglichkeiten durch Ouattara (20.) und Mirza Altuncu (26.). Die Führung wurde über die rechte Seite vorbereitet. Der nach innen kommende Ball wurde zunächst von SVH-Torhüter Hidayet Yapici abgewehrt, gegen Quattaras Nachschuss war er machtlos (36.). Kurz darauf reklamierten die Heddernheimer einen Foulelfmeter an Oliver Solarz, doch Schiedsrichter Luca Beul gab diesen nicht. Im Gegenzug verwandelte Gilberto Bierbach einen Freistoß zum 2:0 direkt (40.). Nach dem Seitenwechsel brachte Gästetrainer Andreas Berggold mit Josh Haas und Tomislav Cudina die vom FSV Bergen gekommenen Spieler, um für mehr Kreativität im Offensivspiel zu sorgen. Einen eklatanten Fehler von 94-Keeper Harbrecht, der den Ball im eigenen Sechzehner an Solarz verlor, brachte das 2:1. Der SVH-Stürmer lief vorbei und schob ins leere Tor ein (56.). Doch postwendend spielten die Germanen einen langen Ball auf Onur Götürmen, der auf 3:1 stellte (57.).
Kreckel nimmt geschenkten Elfmeter an
Daudi wechselte nach einer Stunde dreimal aus, brachte Okan Götürmen, Martin „Howie“ Semere und Farzan Assarehpour. Kurz darauf hatten die Platzherren mit Ahmed Reshad Daudi einen Pfostenschuss zu verzeichnen (63.). Dann gab der Schiedsrichter einen völlig unberechtigten Elfmeter an Solarz, hier lag absolut kein Foulspiel vor. Kreckel nahm das Geschenk an, haute den Strafstoß an die Unterkante der Latte, von wo der Ball zum 3:2 ins Netz sprang (71.). Die Partie versprach nun eine spannende Schlussphase, doch der eingewechselte Haas sah in der 75. Minute die Gelbe Karte und holte sich in der 85. Minute wegen Meckerns die Zeitstrafe ab. In Unterzahl fehlten Heddernheim dann die Ressourcen, um den Ausgleich zu erzwingen. Zudem ließ Schiri Beul trotz vieler Unterbrechungen lediglich zwei Minuten nachspielen. „Im großen und ganzen geht es in Ordnung aufgrund der ersten Hälfte. Wir hatten sehr viele Aktionen. Zweite Halbzeit bekommen wir das 2:1 aus dem Nichts nach einem individuellen Fehler von unserem Keeper. Wir antworteten schnell mit dem 3:1, der Elfmeter zum 3:2 war keiner. So wurde das Spiel am Ende noch unruhig und hätte noch kippen können“, resümierte Daudi.
SVH-Trainer Andreas Berggold sagte: „Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen, da waren wir einfach zu langsam in den Zweikämpfen, nicht präsent auf dem Platz. Germania hat verdient geführt. Zweite Halbzeit war besser, da waren wir aggressiver, sind mehr gelaufen und noch mal ran gekommen. Am Ende hat es nicht gereicht, weil wir es über 90 Minuten nicht verdient haben und uns durch eine Undiszipliniertheit um die Möglichkeit bringen, hier noch was zu holen.“ Berggold fehlt die Konstanz: „Wir machen mal ein, zwei gute Spiele und dann kommen wieder drei schlechte Spiele. So kommen wir auf Dauer unten nicht raus. Wir müssen konstanter Punkte sammeln, sonst hängen wir da bis zum Ende unten drin.“ Nächsten Sonntag erwarten die Heddernheimer Spitzenreiter TuS Makkabi um 14.30 Uhr. Zeitgleich spielt Germania 94 beim Rödelheimer FC.
Schiedsrichter: Luca Beul (Viktoria Dieburg). Zuschauer: 97.
Tore: 1:0 Zie Moussa Quattara (36.), 2:0 Gilberto Bierbach (40.), 2:1 Oliver Solarz (56.), 3:1 Onur Götürmen (57.), 3:2 Marcus Kreckel (71./Foulelfmeter).