By Pedro | Published | Keine Kommentare
Heddernheim begann energisch und entschlossen, die enttäuschenden Vorwochen vergessen zu machen. Und obwohl Torjäger Marcus Kreckel verletzt passen musste, gingen die Grün-Weißen nach einem schnell ausgeführten Freistoß von der Mittellinie in Führung. Die Harheimer Abwehr konnte den Ball nicht klären und so traf Abwehrspieler Johannes Nordmeyer mit einem Direktschuss zum 1:0 (7.). Die Gäste wurden in der Folge stärker, schossen mit ihren gefährlichen Offensivleuten Lukas Gärtner (13.), Fabian Urban (14.) und Ante Paradzik (21./22.) mehrmals auf das von Marc Tomczyk gehütete Tor.
Nach einer halben Stunde herrschte Konfusion in der Heddernheimer Abwehr, Urban traf nur den Pfosten. Zwei Minuten danach war Kapitän Gärtner zur Stelle und stocherte den Ball zum Ausgleich ein (33.). Die knapp 90 Zuschauer sahen ein unterhaltsames Spiel, bei dem der Gast gegen Ende der ersten Halbzeit etwas die Ordnung verlor. SVH-Kapitän Dogan Nazim Erbulan, nach Ablauf seiner Rotsperre wieder spielberechtigt, verpasste eine Hereingabe. Zur Halbzeit wechselten die Hausherren personell wie taktisch. Mit Serdar Birhimeoglu kam ein weiterer Stürmer für Mittelfeldspieler Tomislav Cudina, zudem erhielt der aus der A-Jugend aufgerückte Masrur Paul Katamian für Berke Cadir eine Bewährungschance. Und die erneute schnelle Führung ließ kaum auf sich warten. Wieder ein langer Freistoß von Giorgianni von der Mittellinie, der „Büffel“ Birhimeoglu verlängerte und Kapitän Erbulan schob zum 2:1 ein (51.). Doch im Gegenzug war die Heddernheimer Abwehr noch gedanklich beim Jubeln. Man war gar nicht im Bilde, als Urban den Ball zugespielt bekam und problemlos einschieben konnte (53.).
In der Folge hatte Oliver Solarz für Heddernheim eine Großchance, schoss aber drüber. Der Ex-Heddernheimer Kian Bonanno musste dann auf Harheimer Seite wegen Beleidigung eines Gegenspielers für zehn Minuten runter (77.). Das war der Anlass für Harheims Trainer Christian Balzer, sich im Alter von 51 Jahren selbst einzuwechseln. Der langjährige Oberliga-Fußballer hat regelmäßige Spielpraxis durch seine Einsätze in der Eintracht-Traditionself. Und alleine seine Präsenz auf dem Feld war trotz geringem Laufpensum für Harheim in dieser Phase wichtig. Die besseren Chancen gegen Ende hatte nämlich das Team aus Harheim. Nach Balzer-Pass drosch Urban jedoch den Ball kläglich über das Tor, kurz vor Schluss traf Gärtner die Latte. Heddernheims Trainer Andreas Berggold hatte nach vier Niederlagen mit 16 Gegentoren betont „den Fokus auf die Defensive zu legen, um nicht zu verlieren. Das haben wir mit dem Punktgewinn geschafft. Wir kamen mit der frühen Führung gut ins Spiel, aber um so länger das Spiel dauerte, um so weniger haben wir den Zugriff auf den Gegner bekommen. Wir haben zu passiv gespielt, wenig Fußball gespielt. Zweite Halbzeit haben wir taktisch umgestellt, machen das 2:1 und kassieren wieder durch eine Unachtsamkeit den Ausgleich. Harheim hatte am Ende auch noch gute Möglichkeiten. Am Ende ein Unentschieden, das Harheim vielleicht etwas mehr schmerzt als uns.“
So empfand es auch Gästecoach Balzer nach seinem Kurzeinsatz auf dem Spielfeld. Sichtlich unzufrieden blickte er drein: „Wir waren am Anfang gar nicht präsent auf dem Platz, Heddernheim ging durch unseren individuellen Fehler in Führung. Die haben aber nach vorne nicht viel investiert, haben mehr lange Bälle auf Solarz gespielt. Wir hatten mehr Spielanteile und viel mehr Torchancen. In der Pause haben wir uns neu sortiert und wieder einen Fehler gemacht. Das 2:2 war verdient, wir hätten aber auch in Unterzahl noch eins machen müssen. Wir müssen dennoch mal wieder einen Dreier einfahren und ins Fahrwasser kommen.“ Für beide Vereine geht es am Mittwoch im Kreispokal weiter. Heddernheim gastiert in der 2. Runde beim Ligakonkurrenten BSC Schwarz-Weiß 19 (20 Uhr), wo man am 1. Spieltag mit 1:3 unterlegen war. Harheim erwartet zeitgleich dank gedrehtem Heimrecht den C-Klassisten Spvgg. Kickers 16, da es an der Bertramswiese bekanntlich kein Flutlicht gibt.