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Skurriler Preußen-Sieg über Griesheim 02

By | Published | 3 Kommentare

Der SV Viktoria Preußen bestritt sein erstes Saisonspiel und gewann mit 2:0 (1:0) gegen die Spvgg. 02 Griesheim, die schon die zweite Niederlage kassierte. Die Partie wurde von skurrilen Umständen begleitet, denn die Gäste wurden von Schiedsrichter Frank Schmalwasser mit insgesamt sieben Hinausstellungen bedacht (4x Rot, eine davon gegen Trainer Marco Santonastaso sowie drei Zeitstrafen.)

Eine Abwehrmauer brauchte Viktoria Preußen in den letzten 20 Minuten nicht zu stellen, der Ball wurde nur noch umher geschoben. Foto: Archiv Mithat Gürser.

SV Viktoria Preußen – Spvgg. 02 Griesheim 2:0 (1:0)

Der Reihe nach: Die Gastgeber wurden von Sven Friedrich betreut, da Chefcoach Artur Rissling im Urlaub weilt. In der 28. Minute brachte Giuliano Amante in einer Co-Produktion mit seinen beiden Brüdern Antonie und Cherano Willeführ die Hausherren in Führung, kurz danach kassierten die Gäste die erste Zeitstrafe für Michael Ofosu und waren fortan permanent in Unterzahl (30.).

Die nächste Zeitstrafe erhielt Deniz Pekgüzelyigit wegen des Tragens einer weißen Unterhose unter der schwarzen Hose (36.). Als sich dann 02-Trainer Marco Santonastaso beim Schiedsrichter erkundigte und fragte, was denn der Spieler tun solle, erhielt der Coach glatt „Rot“ und musste hinter die Barriere (37.). Nachdem Ofosu wieder drin war (40.), dauerte es acht Minuten, bis der Akteur mit der Roten Karte endgültig gehen musste (45.+3). Nachdem Amante das 2:0 besorgt hatte (51.), gab es eine weitere Zeistrafe gegen Isaac Ameyaw aufgrund eines Zusammenstoßes an der Mittellinie (62.). Nachfragen der eingewechselten Griesheimer Spieler Angelo Castrovillari und Husein Goruzdic nach dem Grund für diese Zeitstrafe bedachte Schmalwasser direkt mit „Rot“ für beide, sodass nur noch sieben Griesheimer bis zur 72. Minute auf dem Feld verblieben, danach waren es wieder acht. Beide Teams einigten sich dann darauf, das Spiel mit Ballgeschiebe zu beenden. Es wurde mehr oder weniger unter den Augen des stellvertretenden Kreisfußballwartes Marc Keim nur noch auf dem Platz herumgealbert, bis der Schiedsrichter diese skurrile Farce nach 90 Minuten beendete.

„Mit dem Schiedsrichter war es schwierig. Es gab einige Unstimmigkeiten, nach denen er schnell Karten zückte“ (Preußen-Kapitän Antonie Willeführ)

Beide Seiten berichteten unisono von einer sehr einseitigen Entscheidungsfindung des Schiedsrichters, auch neutrale Besucher des spielfreien FC Kosova zielten in diese Richtung. Preußen-Kapitän Antonie Willeführ, Neuzugang vom SV Heddernheim, hatte bis zur Führung und dem ersten Platzverweis ein „ausgeglichenes Spiel“ gesehen. „Mit dem Schiedsrichter war es schwierig, es gab einige Unstimmigkeiten, nach denen er schnell Karten zückte“, so Willeführs Version, der noch von einem verweigerten Foulelfmeter sprach, „den man Griesheim hätte geben können.“ Seines Erachtens habe der Schiedsrichter mit den vielen Gelben und Roten Karten „das Spiel kaputt gemacht, wobei wir mit dem Schiri wenig zu tun hatten. Wir wussten, dass er für jeden Kommentar Gelb ziehen würde, also blieben wir ruhig“, erklärte Willeführ. Griesheims Coach Santonastaso kommentierte das Geschehen wie folgt: „Dass Schiedsrichter Fehler machen, kann passieren und ich rede normal grundsätzlich nicht über Schiedsrichter. Aber das war unter aller Sau, selbst die Preußen haben das bestätigt. Wir wollten eigentlich schon nach dem 2:0 aus Protest den Platz verlassen. Der Schiedsrichter hatte uns auf dem Kieker, so erhielt Pekgüzelyigit die Zeitstrafe, weil seine Boxershorts sich farblich von der Hose unterschieden. Auf meine Nachfrage, was er tun solle, bekomme ich auch gleich Rot und ich bin kein aggressiver Trainer, der von außen Schiris bepöbelt.“

Marc Keim vom KFA empfahl den Griesheimern, trotz allem die Begegnung zu Ende zu spielen. „Ich kann jedem Verein nur empfehlen, den Schiedsrichter Frank Schmalwasser nicht mehr zu empfangen. Ich werde dafür sorgen, dass er uns nie wieder pfeift. Das war eine reine Katastrophe. Er hat 22 Spielern die Lust am Fußball genommen“, so Santonastaso. Der Griesheimer Trainer hat einen Beschwerdebrief an Kreisfußballwart Rainer Nagel und die Schiedsrichter-Obmänner Goran Culjak und Siar Djamsched verschickt. Selbstverständlich hat auch Schmalwasser einen Sonderbericht mit seinen Eindrücken verschickt. Inwiefern hier ein unangemessenes Verhalten des Schiedsrichters nachgewiesen werden kann, bleibt abzuwarten.

Schiedsrichter: Frank Schmalwasser (Taunusstein). Zuschauer: 50.

Tore: 1:0, 2:0 Giuliano Amante (28./51.).

3 Responses

  1. Ich stand bei besagtem Fußballspiel nicht auf dem Feld oder war auch nicht als Zuschauer vor Ort, weshalb ich keine allumfängliche Meinung zu den Ereignissen beim o. g. Fußballspiel haben kann.

    JEDOCH muss ich die hier gewählte arg einseitige Berichterstattung gegen den Schiedsrichter kritisieren. Nach dem Lesen dieses Spielberichts kriegt man glatt das Gefühl, der Schiedsrichter hätte Griesheimer Spieler mutwillig vom Feld gestellt. Klare Sache. Aus eigener Erfahrung kann ich aber berichten, dass viele Frankfurter Mannschaften, darunter auch die Griesheimer Spieler, keine Kinder von Traurigkeit sind und die hier pfeifenden Schiedsrichter oft eine hohe Frustrationstoleranz haben müssen, um ein Spiel ohne rote Karten zu beenden. Griesheim war fairnesstechisch in den letzten drei Jahren IMMER unter den letzten vier Mannschaften. Welch Zufall.

    Wenn nun ein Schiedsrichter in seiner Freizeit zu einem Amateurfußballspiel nach Frankfurt fährt, kann ich absolut nachvollziehen, dass er sich wünscht in diesen 90 Minuten bei der Ausübung seines HOBBIES nicht ständig reingelabert zu bekommen oder angemeckert zu werden. Daher finde ich es vollkommen in Ordnung, wenn Schiedsrichter beim Thema Meckern/Unsportlichkeit eine konsequente Linie fahren. Bei einer solchen Spielauslegung bedarf es normalerweise nach den ersten Minuten auf Spieler- und Trainerseite einer gewissen Spielintelligenz, welche Preußen wohl hatte… und Griesheim leider nicht.

    Emotionen gehören zum Fußball, aber auch diese haben Grenzen, nämlich wenn der Respekt zum Schiedsrichter und seiner Arbeit, welcher er bestmöglich versucht nachzukommen (und halt nicht alles sieht), verloren geht. Ich finde diesen Spielbericht gegenüber dem besagten Schiedsrichter grenzwertig, da er an Rufmord grenzt und ihm keine Stimme zur Gegendarstellung gegeben wurde. Wenn der Umgang auf dem Platz, aber auch in der Berichterstattung so weitergeht, brauchen wir uns zukünftig nicht zu wundern, wenn immer mehr Schiedsrichter auf Kreisebene die Lust am Pfeifen verlieren. Dann gibt es keine Spiele und keine Berichterstattung mehr.

    • Hallo Schoppepetzer, das wir ( Griesheim 02 ) keine Kinder von Traurigkeit sind , ist uns bewusst. Und das einige Spieler emotional und über die strenge geschlagen haben in der Vergangenheit ,wissen wir ebenfalls.
      Jedoch hat sich die Mannschaft diese Saison vorgenommen sportlich wie auch in sachen Disziplin im oberen Tabellenbereich sich zu platzieren.
      Und wie man im Bericht entnehmen kann , haben sich selbst die Spieler von Preußen such kritisch über den Schiedsrichter geäußert.
      Du hast es in deinem Kommentar geschrieben , du warst nicht da und kannst es nicht beurteilen , du kannst mich aber gerne kontaktieren oder uns im Training besuchen kommen und dir selbst ein Bild davon machen , wie die Mannschaft sich präsentiert.
      Und ich gehe auch sehr stark davon aus , das du mich nicht kennst. Sonst würdest wissen das ich , in 2 Jahren als Senioren Trainer , noch nie mich über Leistungen der Schiedsrichter beschwert habe.
      Einen schönen Tag noch

      Marco Santonastaso
      Trainer 02 Griesheim

    • Sehr geehrter Herr Schoppepetzer, unsere Berichterstattung basiert auf den Informationen, die wir von den Vereinen erhalten, für die wir dieses Fußball-Portal betreiben. In diesem Fall kamen noch Aussagen von neutralen Zuschauern hinzu. Wir waren bei diesem Spiel nicht vor Ort. Selbstverständlich hätten wir gerne auch die Sichtweise des Schiedsrichters mit einfließen lassen, jedoch liegt uns weder sein Sonderbericht vor, noch konnten wir ihn bisher kontaktieren. Es liegt uns fern, Leistungen von Schiedsrichtern zu bewerten oder zu kommentieren.

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