By Pedro | Published | Keine Kommentare
Erstmals in dieser Saison tauschten die Heddernheimer die Modefarbe grau gegen die traditionellen Vereinsfarben Grün-Weiß, da die Gäste in grauer Spielkleidung antraten. Aufgrund eines Staus konnten einige Spieler des FC Union Niederrad nicht rechtzeitig am Sportplatz eintreffen. Daher wurde das Spiel mit einer Verzögerung von 15 Minuten angepfiffen. Als Schiedsrichter wurde kurzfristig Maarten Annendijck angesetzt. Der 15-jährige vom SV Blau-Gelb, der auch im KOL-Förderkader der Schiedsrichter-Vereinigung ist, leitete das Spiel souverän, setzte sich bestimmend gegen die älteren Protagonisten durch. Unter den knapp 80 Zuschauern hatten sich trotz der Kälte zahlreiche Union-Anhänger gemischt, gesichtet wurde auch der kürzlich erst entlassene Trainer Henrique Amaral, als Betreiber der Union-Gaststätte weiter omnipräsent. Die Gastgeber wollten im Rückspiel gegen die Niederräder die Tabellenführung bestätigen und ausbauen. Im Hinspiel hatte Cherano Willeführ den SVH in der Nachspielzeit erst zum 1:0-Sieg geschossen. Die Niederräder ihrerseits wollten den Schwung aus dem 3:1-Sieg bei Makkabi unter der Regie von Interimstrainer Dominik Abdala unterstützt von Lasse Schlappkohl an die Brühlwiese mitnehmen.
In Führung gingen die Heddernheimer, die eine starke Anfangsphase in zwei Tore ummünzten. Nach Freistoß Antonie Willeführ war Deniz Yatci mit dem 1:0 zur Stelle (9.). Zehn Minuten später erhöhte Cherano aus kurzer Distanz ins kurze Eck auf 2:0 (19.) – der 19. Saisontreffer des Torjägers. In der Folge war eine höhere Führung möglich, da Niederrad meist nur mit Defensivarbeit beschäftigt war. Der seine Gelb-Rot-Sperre abgesessene Dogan Nazim Erbulan traf aus drei Metern den Pfosten (30.). Nach dem Seitenwechsel köpfte Ayman Gasoos an die Latte (51.). Die Unioner versuchten durch Wechsel mehr Zugriff zu bekommen, kamen dann Mitte der zweiten Halbzeit durch Standards besser ins Spiel. Bei der besten Chance von Luca Carrogu rettete Erbulan auf der Linie (68.). Nach dem 3:0 durch Luka Filip Brnas (82.) – der Joker stach wie schon gegen Enkheim drei Minuten nach der Einwechslung – schien das Spiel entschieden, doch es wurde noch mal hektisch.
Ein fabriziertes Eigentor in Co-Produktion von Erbulan und Torhüter Marc Tomczyk löste einen Disput mit Rudelbildung aus, der junge Schiedsrichter rief das DFB-Stopp-Konzept aus. In der Nachspielzeit verkürzte Union-Kapitän Kai Grossheim zum 3:2 (90./+2) und plötzlich wurde es nochmal eng. Doch mit zwei weiteren Spielerwechseln brachten die Gastgeber den Sieg clever über die Zeit. „Wenn man vorne nach dem 3:0 weitere Möglichkeiten nicht nutzt, kann es immer mal passieren, dass von den unzähligen Freistößen und Ecken mal einer rein geht und dann zittern wir dem Abpfiff entgegen. Wir hatten das Spiel unter Kontrolle, hatten nur eine kleine Schwächephase, als die Union besser aufkam. Nach dem Sieg am Sonntag wollten wir unbedingt nachlegen, das war für uns sehr wichtig“, sagte SVH-Trainer Andreas Berggold. Nun bleiben zehn Tage Zeit, sich auf das nächste Spitzenspiel gegen den BSC Schwarz-Weiß 19 vorzubereiten. „Alle zwei Wochen haben wir ein Spitzenspiel, es ist alles noch verdammt eng. Die ersten fünf, sechs Mannschaften haben nur einen Abstand von drei Punkten. Der BSC war zwei Monate ungeschlagen, das wird ein tolles, spannendes Spiel. Wir hoffen auf besseres Wetter und dass viele Leute dieses Spiel auf dem Sportplatz verfolgen können.“
Auf Seiten der Union erkannte Präsident Khalid Lamjahed an: „Heddernheim hat am Anfang gepresst, damit kamen wir nicht zurecht. Folgerichtig sind die zwei Tore gefallen, in der Folgezeit haben wir uns etwas gefangen und das Spiel ausgeglichener gestaltet. Heddernheim über Standards brandgefährlich, daraus resultierte einige Kopfbälle an die Latte. Zweite Halbzeit haben wir mehr oder weniger das Spiel gemacht ohne nennenswerte Chancen zu erspielen. Nach dem 3:1 haben wir ein Powerplay gestartet. Mit etwas Glück hätten wir einen Punkt mitgenommen, was aber vom Spielverlauf her nicht verdient wäre. Wir wussten, dass es in Heddernheim schwer wird. Für uns war es wichtig, dass die Mannschaft sich zeigt. Wenn wir auf der Leistung der letzten halben Stunde aufbauen, holen wir unsere Punkte gegen andere Gegner.“ Am 30. November besteht dazu bei der SG Harheim die Chance.
„Nach dem Sieg am Sonntag wollten wir unbedingt nachlegen, das war für uns sehr wichtig.“
Heddernheims Trainer Andreas Berggold