By Manfred | Published | Keine Kommentare

Schon vor dem Spitzenspiel der Sportfreunde Seligenstadt gegen RW Frankfurt gab es hitzige Diskussionen, da als Spielort der Kunstrasenplatz eingetragen war, wollten die Frankfurter auch auf dem Kunstrasen spielen. Wie uns Seligenstadts Trainer Nico Wegmann nach dem Spiel mitteilte, wird immer der Kunstrasenplatz eingetragen, um diesen zu blockieren, damit nicht auf beiden Plätzen nebeneinander gleichzeitig Spiele stattfinden.
Die Frankfurter begannen überlegen auf dem gewohnten Untergrund, schon in der 3.Minute klatschte ein Schuss von Towa Itamoto an die Querlatte und in der 6.Minute konnte Seligenstadts Torhüter Ricardo Döbert einen Schuss von Alexander Koziolek gerade noch zur Ecke abwehren. Die erste Viertelstunde gehörte klar den Gästen, danach entwickelte sich so etwas wie Standfußball, die Gastgeber zogen sich mit 11 Mann weit in die eigene Hälfte zurück und hatten kein Interesse an Aktionen, während RW den Ball hintenrum spielte und versuchte, Seligenstadt aus der Reserve zu locken, von Seligenstädter Seite kamen Rufe: „denen fällt nichts ein.“
Zwei/drei Mal versuchte Seligenstadt mit Kontern über ihre schnellen Stürmer zum Erfolg zu kommen, in der 37.Minute schoss Marvin Heinz knapp am Tor vorbei. Danach schenkten sich die Gäste das 0:1 fast selbst ein, Torwart Daniel Zeaiter spielte im Aufbau den Ball nach außen, der Rückpass ging am Torhüter vorbei und Egson Gashi sagte in der 38.Minute „Danke“ und schob den Ball ins leere Tor. So ging es mit einem glücklichen 1:0 für Seligenstadt in die Pause, während für die spielstarken Gäste das Gegentor ein Nackenschlag war.
In der zweiten Halbzeit agierte Seligenstadt offensiver, man hatte das Gefühl, sie wollten jetzt die Entscheidung erzwingen, in der 56.Minute konnte Zeaiter per Fussabwehr eine Großchance der Gastgeber vereiteln. Aber wie im Hinspiel vor gut drei Wochen offenbarten sich bei den Frankfurtern gegen die großgewachsenen und robusten Seligenstädter Spieler Schwächen bei Standards, nach einer Ecke in der 58.Minute fiel dann das 2:0. Robin Weber kam aus 8 Metern nach der Hereingabe zum Kopfball und erneut Gashi staubte zwei Meter vor dem Tor ab und drückte den Ball über die Linie.
Nach einigen Wechseln auf Frankfurter Seite drehte sich das Spiel wieder und von Seligenstadt war kaum noch etwas zu sehen, in der 77.Minute entschied der Schiedsrichter auf Foulelfmeter für Rot-Weiß. Koziolek ließ sich die Chance nicht nehmen und verkürzte auf 1:2, und in der 81.Minute vereitelte Seligenstadts Torhüter Döbert nach einem Kopfball von Joel Manuel Tabury Mensah mit einer Glanzparade den Ausgleich. Trotz etlicher Bemühungen gelang den Gästen kein Treffer mehr, im Gegenteil, sie verloren in der dritten Minute der Nachspielzeit noch Sinan Salih durch eine unnötige rote Karte, Salih wollte von rechts weit außen einen Freistoß in den Strafraum schlagen, spielte dann den Ball aber zum im Mittelkreis stehenden Torhüter Zeaiter, dessen Rückpass auf Salih zu kurz ausfiel, den dazwischen sprintenden Seligenstädter erwischte Salih dann per Foul und wurde wegen Notbremse vom Platz gestellt. Den Sieg und die Tabellenführung feierten die Gastgeber enthusiastisch, sie liegen jetzt zwei vor Punkte vor den Rot-Weißen und haben auch das direkte Duell gewonnen.
RW Trainer Ibo Cigdem nach dem Spiel: „wir sind sehr gut ins Spiel gekommen bis zum Gegentor, leider haben wir zu viel drin, mit dem wir den Gegner stark machen, das gehört auch zu dem Lernprozess, Spieler in dem Alter müssen diesen einen Fehler machen. Das ist schwierig gegen solche Mannschaften, wir können immer wieder anlaufen, man kann aber nicht immer wieder ein 1:0 aufholen. Wir müssen uns damit beschäftigen, dass wir dem Gegner nicht aus dem Nichts etwas herschenken. Das ist ein Reifeprozess für das Gesamtpaket, wenn wir das ablegen, werden wir noch eine gewisse Klasse stärker. Leider haben wir das 2:2 nicht gemacht, jetzt heißt es Mund abputzen und weiter geht es nächste Woche.“
Seligenstadts Trainer Nico Wegmann, der bereits vor dem Spiel den Wunsch auf ein Statement nach dem Spiel geäußert hatte, sagte: „es wurde jetzt genug thematisiert, wir freuen uns nach dem Spiel auf den Sieg, wir haben anscheinend destruktiv gespielt und haben es leidenschaftlich verteidigt. Wir sind über die Standards gekommen und haben die Tore gemacht. Das war der Unterschied, egal, wie die Intensität war. Es war ein bisschen ärgerlich, dass man davor abspricht, das Spiel auf dem Rasen stattfinden zu lassen, und es dann auf den Kunstrasen zu verlegen am Spieltag, aber es ist, wie es ist, drei Punkte.“
Vor der Winterpause warten auf die Rot-Weißen jetzt noch die schweren Spiele beim SC Dortelweil und gegen RW Darmstadt.





