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Megaglücklicher SVH-Sieg bei tapferen Speuzern

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Vierter Auswärtssieg im vierten Spiel! Vor dem Heimdebüt am Sonntag gegen die SG Westend setzte sich der SV 07 Heddernheim mit zwölf Punkten auf Rang zwei fest. Beim weiter punktlosen Gruppenliga-Absteiger FFV Sportfreunde 04 gab es allerdings einen megaglücklichen 2:1-Sieg gegen eine über eine Stunde in Unterzahl sich wehrende Heimmannschaft, die sogar noch zum Ausgleich kam. Doch es bewahrheitete sich die alte Floskel: Wer oben steht, gewinnt solche Spiele. 
Der SV 07 hat in dieser Saison bisher nur Grund zum Jubeln, ob es an der neuen Trikotfarbe grau liegt? Foto: PA.
FFV Sportfreunde 04 – SV 07 Heddernheim 1:2 (0:1)

Der SV 07 ist so erfolgreich wie lange nicht mehr, obwohl die „Grau-Weißen“ noch gar nicht vor eigener Kulisse gespielt haben. Viermal musste der SVH wegen der Renovierung des Kunstrasenplatzes auswärts ran – vier Siege wurden eingefahren.

Und nach dem Abwehrdesaster der Vorsaison mit am Ende 105 Gegentoren steht plötzlich die Defensive stabil. Mit nur vier Gegentoren beste Abwehr der Liga. Hochgerechnet auf die Saison wären das nur noch 32 Gegentreffer. Was die letzten Jahre trotz aller Abwehrschwächen immer gut klappte, nämlich das Toreschießen, läuft in der neuen Runde nur mäßig. Aber immerhin effektiv: Neun Tore haben zwölf Punkte erbracht. Die Gastgeber hatten auf dem rutschigen Ausweichplatz am Rebstock mit einigen Torschüssen zu Beginn mehr vom Spiel. Dann aber begann ein Festival der vergebenen Heddernheimer Torchancen: Ayman Gasoos (12./16.), Marco Yatci (14./ein Heimakteur klärte vor der Linie) verpassten die Führung. Nach einer halben Stunde führte ein Disput an der Mittellinie zu einem Platzverweis. Cherano Willeführ erhielt die Gelbe Karte. Sportfreunde-Spieler Hergy Tchuinkou Fongue für die Tätlichkeit am „Neuner“ der Heddernheimer die Rote Karte (30.). Wer nun dachte, die abermals neuformierten „Speuzer“ würden nun in Unterzahl untergehen, sah sich getäuscht. In Unterzahl machten die Gastgeber die Räume eng, lauerten auf schnelle  Umschaltmomente.

  • Abwehrchef Erbulan macht es den Stürmern vor  

Heddernheim konnte sich ein Übergewicht erspielen, aber die Chancen wurden weiter reihenweise versiebt. Cherano (36./39.) symptomatisch bei der zweiten Chance. Völlig frei vor Keeper Sven Oker brachte er den Ball nicht im Tor unter. Da musste schon der neue Abwehrchef Dogan Nazim Erbulan in der Nachspielzeit nach vorne kommen, um den Bann zu brechen. In die Flanke von Deniz Yatci rutschte er rein und traf zum 1:0 (45.+2). Nach dem Seitenwechsel blieb es offen, in der letzten Viertelstunde verpasste Heddernheim den erlösenden zweiten Treffer. Der eingewechselte, erst kürzlich verpflichtete Stürmer Luca Fortunato legte auf Cherano auf und vergab genauso wie vier Minuten später einfache Chancen (76./80.). Dann jubelten plötzlich die Sportfreunde, denn Heddernheim konnte einen langen Ball nicht klären, der von Griesheim Tarik gekommene Mourad Aboulmakarim sorgte für den umjubelten Ausgleich (90.). Doch die Gäste warfen nochmal alles nach vorne, der eingewechselte Ömer Güngör scheiterte mit einem Gewaltschuss an Oker. Die nachfolgende Ecke von Deniz Yatci führte zum Eigentor von Heimspieler Sasa Jovanovic (90.+5) und Riesenjubel bei den Gästen. Bitter für den neuen Speuzer-Trainer Melih Yilmaz: „Ich bin stolz auf meine Jungs, die einen schweren Weg gehen. Wir haben einen kompletten Umbruch, viele aus der A-Jugend hochgezogen. Da sind wir noch zu unerfahren. Wir haben verloren, aber die Zukunft gewonnen.“

SVH-Trainer Andreas Berggold merkte an: „Wir sind hier mit einem blauen Auge davongekommen, wir haben uns richtig schwer getan gegen Sportfreunde, die alles rein geschmissen haben. Die haben um jeden Zentimeter gekämpft, Hut ab davor. Aus den Möglichkeiten vor der Halbzeit musst du schon 3:0 führen, dann kriegen wir Ruhe ins Spiel. So kassieren wir dieses Gurkentor und mit dem 1:1 hätten wir uns nicht beschweren können. So sind wir der glückliche Sieger, das war aber nicht schön anzusehen. Ich bin nicht zufrieden, wir konnten die letzten Wochen nicht richtig trainieren wegen der Renovierung des Kunstrasens.“ Der ist nun fertiggestellt und nun folgt die Heimpremiere am Sonntag gegen Westend und zwei Tage später das Topspiel gegen den Platzrivalen FC Croatia. Hier wird sich zeigen, ob die Heddernheimer weiter oben dran bleiben können. Für die wackeren Speuzer geht es im Auswärtsspiel bei den Nordlichtern der SG Harheim darum, endlich etwas zählbares zu holen um die Rote Laterne abzugeben. 

  • Schiedsrichter: Jeremy Smith (SV Rot-Weiß Walldorf).
  • Zuschauer: 56.
  • Tore: 0:1 Dogan Nazim Erbulan (45./+2), 1:1 Mourad Aboulmakarim (90.), 1:2 Sasa Jovanovic (90./+5, Eigentor).
  • Rote Karte: Hergy Tchuinkou Fongue (Sportfreunde/30.).