Seckbach im Hessenpokal eine Runde weiter

By Manfred | Published 27. Juli 2025 | Keine Kommentare

Die FG Seckbach schlug in der ersten Runde des Hessenpokals den Verbandsligisten Sportfreunde Seligenstadt nach einem packenden Pokalspiel mit einigen Ungereimtheiten mit 7:6 n.E. und hat sich für die zweite Runde qualifiziert.

Die Seckbacher Jubeltraube nach dem Sieg gegen Seligenstadt. Foto: MZ

FG Seckbach – Sportfreunde Seligenstadt 7:6 n.E. (1:1;2:2)

Das Wetter hatte ein Einsehen mit den Seckbachern, die in ihrer 123-jährigen Vereinsgeschichte zum ersten Mal im Hessenpokal antraten. Pünktlich zu Spielbeginn hörte der Regen auf und fing erst weit nach Spielschluss wieder an.

Der Favorit aus Seligenstadt dominierte am Anfang die Partie und ging in der 16.Minute dann auch folgerichtig mit 1:0 in Führung, nach einer Hereingabe von Marvin Heinz war Sioh Kim erfolgreich. Die Gastgeber kamen nur langsam in Schwung, die erste Chance hatte Nick Böff in der 24.Minute, der aus spitzem Winkel am gegnerischen Torwart scheiterte. In der 30.Minute dann der Ausgleich für den Außenseiter, ein Freistoß auf der linken Seite wurde kurz gespielt, die folgende Flanke erreichte den Kopf von Florian Schuberth, der mit einem Aufsetzer das 1:1 erzielte, dabei blieb es auch bis zum Seitenwechsel.

In der zweiten Hälfte war die Partie ausgeglichen mit Spielvorteilen für den Verbandsligisten, in der 78. und 79. Minute dann eine Doppelchance für Seckbach, erst schoss Böff aus spitzem Winkel am langen Pfosten vorbei, dann landete ein Schuss von Schuberth aus 40 Metern knapp neben dem Tor. Danach gab es trotz einiger Widersprüchlichkeiten eine Verlängerung, von den Trainern hörte man nur, man habe sich auf eine Verlängerung geeinigt, was bei Kreispokalspielen auch üblich ist.

In der Verlängerung ging Seligenstadt in der 104.Minute durch ein weiteres Tor von Sioh Lim mit 2:1 in Führung, es dauerte bis zur letzten Minute der Verlängerung, als es einen Handelfmeter für die Gastgeber gab. Schuberth nahm sich das Leder und erzielte mit Hilfe des Innenpfostens den 2:2-Ausgleich, so kam es doch zum Elfmeterschießen.

In diesem trafen die jeweils ersten vier Schützen beider Mannschaften, bis dann Seligenstadts Niklas Scherg an Seckbachs Torhüter Lange scheiterte. Den letzten Elfmeter verwandelte dann Seckbachs Kapitän Milad Wardak zum Pokalsieg der Seckbacher.

Seckbachs Spielertrainer Manuel May zum Spiel: „Überragend, Glückwunsch ans Team. Nach 15 Minuten war es, glaube ich, auch ein ebenbürtiges Spiel gewesen. Vorher haben wir schon gemerkt, welche Qualität der Gegner hat, die sie dann auch an den Tag gelegt haben. Ich glaube, so ab der 20.Minute sind wir dann richtig gut im Spiel drin gewesen. Hinten heraus, auch wenn es die 120.Minute war, doch verdient, dass es ins Elfmeterschießen geht. Elfmeterschießen ist eine Lotterie, ich wusste nicht, dass meine Jungs so sicher sind, weil wir haben es nicht trainiert. Wahnsinn, dass man zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte so etwas spielen darf und dann auch noch eine Runde weiterkommt. Und unverdient war es jetzt nicht, klar hatten wir weniger Ballbesitz, aber wir hatten unsere Möglichkeiten vorne gehabt.“

In der zweiten Runde werden jetzt wieder vier Vereine nach regionalen Gesichtspunkten in eine Gruppe gesteckt, aus der dann jeweils zwei Partien gelost werden. Aus regionaler Sicht könnten vielleicht Bayern Alzenau, der 1.FCA Darmstadt oder auch Germania Ober-Roden im Lostopf sein.

Hätte die Verlängerung gespielt werden dürfen?

Diskussionen gab es darüber, ob überhaupt die Verlängerung nach den Regularien des Hessenpokals hätte gespielt werden dürfen. Die Trainer meinten, sie hätten sich vor dem Spiel darauf geeinigt, doch das gibt es nur im Kreispokal.

In den Durchführungsbestimmungen für den Hessenpokal aus letztem Jahr gibt es folgende Passage: „Endet ein Spiel des Krombacher-Hessenpokals nach der regulären Spielzeit unentschieden, entfällt gemäß Anhang 2 zu Satzung und Ordnungen Nr. 2 Buchstabe a) die Verlängerung und das Spiel wird sofort durch ein Elfmeterschießen entschieden.“

In der Spielordnung für die Saison 2025/26 steht in §76.3: „Wenn ein Pokalspiel nach der regulären Spielzeit unentschieden endet, wird es grundsätzlich um 2 x 15 Minuten verlängert. Ist nach der Verlängerung keine Entscheidung gefallen, wird diese durch Elfmeterschießen herbeigeführt. Abweichende Regelungen auf einen Verzicht der Verlängerung können in den Durchführungsbestimmungen festgelegt werden.“

Die Durchführungsbestimmungen für den Hessenpokal 2025/26 konnten von uns nicht eingesehen werden, ein Telefonat beim Pokalspielleiter des HFV, Matthias Schmelz, ergab aber die Auskunft, dass es keine Verlängerung im Hessenpokal gäbe. Hoffen wir, dass es beim Ergebnis und dem Einzug der FG Seckbach in die zweite Runde bleibt, Manuel May sagte uns: „Nico Wegmann hat mir die Hand darauf gegeben, dass es bei dem Ergebnis bleibt.“ Schließlich wurde das Spiel ja doch durch Elfmeterschießen entschieden.